657. Muttergottesspötter bestraft.

[429] Mündlich von Ertingen.


Einst gingen Leute aus Schwabenland nach Einsiedeln wallfahren. Da kamen sie durch ein zwinglianisches Dorf, und einer, der oben zum »Laubenladen« heraussah, rief den Wallfahrern spöttisch zu: hé iehr Schwobe, håt uyer Muetergottes dem Kindli sinẽ Windle ëbbe scho g.wäsche? haha! Aber kaum hatte er den Frevel gesprochen, als er wie gebannt unter dem Laden hangen blieb. Noch heutigen Tages zeigt man diesen Mann, wie er zum Dachladen herausschaut. Dasselbe erzählt man von einem Kaminfeger.

Quelle:
Anton Birlinger/ M. R. Buck: Sagen, Märchen und Aberglauben. Freiburg im Breisgau 1861, S. 429.
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