Rosette

[304] An Rosettens Blicken hangend,

Schmachtend, seufzend und verlangend

Fleh ich mit vergebner Müh:

Kannst du ewig meinen Klagen,

Meinen Thränen dich versagen?

Lohnst du meine Treue nie?


Aber immer unbeweglich

Hört das kalte Mädchen täglich

Meine Seufzer an und spricht:

»Hoffnung nährt allein die Liebe.

Glaub', ich theilte deine Triebe,

Wünscht' ich ihre Dauer nicht.«

Quelle:
Heinrich Christian Boie. Beitrag zur Geschichte der deutschen Literatur im 18. Jahrhundert von Karl Weinhold, Halle 1868, S. 304.
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