Der dritte Abschnitt.

Von der Nachahmung der Natur.

Die Poesie kan alles nachahmen, was der Verstand von den Würckungen und den Kräften der Natur erkennet, wenig abgezogene Wahrheiten ausgenommen. Solches theilet sich in die gegenwärtige würckliche Welt, die sichtbare und die unsichtbare, und in die möglichen Welten. Der Poet nimmt die Originale seiner Nachahmung lieber aus der Welt der möglichen Dinge. Zwo Gattungen des Wahren, das Würckliche und das Mögliche, oder das historische und das poetische Wahre. Kraft des poetischen Wahren zu ergetzen, wenn es auf das historische Wahre gegründet ist. Übereinstimmung zwischen dem Urbild und der Schilderey ist das Haupt-Wesen der Nachahmung. Sie wird aus der Gleichheit der Würkungen erkennt. Die Eindrücke der Poesie sind nur in der Art nicht in der Kraft den Eindrücken der Natur gleich. Worinnen die lebhafte Deutlichkeit der poetischen Schildereyen beruhe. Worinnen die Wahrheit derselben bestehe. Das poetische Wahre ist eine Übereinstimmung des Gemähldes mit möglichen Urbildern. Kraft der nachahmenden Kunst vor sich selbst zu ergezen, ohne Absicht auf die Materie. Annehmlichkeit der Beschäftigung des Gemüthes, da es eine Copie mit dem Originale vergleichet. Verwunderung, welche die Nachahmungs-Kunst bey uns gebiehrt. Warum die erschrecklichen Dinge uns in der Nachahmung ergetzen.


Die beyden Künste, des Mahlers und des Poeten, bestehen angeregter Massen in einer geschickten Nachahmung der Natur. Die Natur ist die weise Lehrmeisterin, bey welcher diese Künstler in die Schule gehen; sie leget ihnen eine unzählbare Menge der vortrefflichsten Urbilder zur Bewunderung und Nachahmung vor, woran sie das Vermögen ihrer Kunst versuchen, und auf die Probe setzen[83] können. Wie nun der Mahler zur Materie der Nachahmung alles dasjenige nehmen kan, was dem sinnlichen Werckzeuge des Gesichtes durch Licht und Farben kan begreifflich und vorstellig gemachet werden; also stehet es in dem Vermögen der poetischen Mahler-Kunst, alles, was mit Worten und Figuren der Rede auf eine sinnliche, fühlbare und nachdrückliche Weise kan nachgeahmet und der Phantasie, als dem Auge der Seele, eingepräget werden, nach dem Leben und der Natur abzuschildern. Hierinn übertrifft die Poesie alle anderen Künste, da ihr die gantze Natur in ihrem weiten Umkreise zum Muster der Nachahmung dienen muß. Alles was der menschliche Verstand von den Würckungen und Kräften der Natur in seinen Registern aufgezeichnet hat, kan der Poet durch sinnliche Bilder auszieren, und der Phantasie, als in einem sichtbaren Gemählde, vorlegen; so daß sich das Gebiethe der Poesie fast eben so weit erstrecket, als die menschliche Erkenntniß, welche unter dem Nahmen der Weltweißheit alles begreifft, was durch menschlichen Fleiß und Nachforschen von möglichen und würcklichen Dingen kan erkennet werden. Nur müssen wir einige allgemeine und abgezogene Wahrheiten und Begriffe, die alleine dem reinen und von den Sinnen gantz abgekehrten Verstand vernehmlich sind, von der Nachahmung der Poesie ausschliessen; von welcher Art in der Vernunft-Lehre, in der Meß-Kunst, in der Lehre von dem Wesen der Dinge, in der Rechen-Kunst, sehr viele enthalten sind, die man wohl durch Worte, Zahlen und Linien dem Verstande zu begreiffen geben, aber darum nicht abschildern, oder in Farben und Bilder einkleiden, und für die Phantasie sichtbar machen kan.

Die Natur, oder vielmehr der Schöpfer, der in derselben und durch dieselbe würcket, hat unter allen möglichen Welt-Gebäuden das gegenwärtige erwehlet, daß er es in den Stand der Würcklichkeit überbrächte; weil er es nach seiner unbetrüglichen Einsicht vor das beste unter allen,[84] und vor dasjenige befand, das vor seine Absichten am bequemsten war. Dasselbe kan nun füglich in die sichtbare und die unsichtbare Welt unterschieden werden. Jene, die sichtbare und materialische Welt, begreiffet in sich alle Cörper, die Elemente, die Sternen, den Menschen in Ansehung seiner äusserlichen Würckungen, die Thiere, die Pflanzen, die Edelsteine, und so fort, ferner alles, was die Kunst auf so verschiedene Weise nachahmet, und zum Schutz, zur Zierde und Bequemlichkeit des menschlichen Lebens erfindet; mit einem Worte alles, was der Prüffung der Sinnen unterworffen ist. Diese, die unsichtbare Welt, fasset in ihrem Inbegriffe Gott, die Engel, die Seelen der Menschen; ihre Gedancken, Meinungen, Zuneigungen, Handlungen, Tugenden, Kräfte. Alle diese Sachen haben, weil sie würcklich sind, eine eigentliche und festgesezte Wahrheit, die in dem Zeugniß der Sinnen, das damit übereinstimmet, dem Zeugniß des Gewissens, und der göttlichen Offenbarung gegründet ist. Wenn nun der Poet die Originale, welche ihm die grosse Künstlerin, die Natur, auf dem unendlich geraumen Schauplatz dieser würcklichen Welt darstellet, entweder absonderlich oder in ihrem natürlichen Zusammenhang nachschildert, so handelt er bloß als ein guter Abdrücker, und unterscheidet sich von dem Historico alleine durch den Zweck und die Kunst seiner Gemählde. Was ins besondere die unsichtbare Welt der Geister ansiehet, so hat dieselbe zwar eben so viel Wahrheit und Würcklichkeit als die sichtbare, zumahl da sie den Grund und die Quelle aller Würcklichkeit in sich hat; alleine weil sie vor den groben Sinnen gantz verschlossen ist, so hat sie vor die Einbildung nicht mehrere Wahrheit als die möglichen Dinge, und der Poet muß diese unsichtbaren Wesen in sichtbare Cörper, hiemit in eine gantz fremde Natur einkleiden, woferne er sie der Phantasie vernehmlich und fühlbar vorstellen will, in welchem Stücke seine Kunst sich ungemein geschickter und verwundersamer[85] erweiset, als in der Nachahmung der sichtbaren Wercke.

Alleine da dieser Zusammenhang der würcklichen Dinge, den wir die gegenwärtige Welt nennen, nicht lediglich nothwendig ist, und unendlich vielemahl könnte verändert werden, so müssen ausser derselben noch unzehlbar viele Welten möglich seyn, in welchen ein anderer Zusammenhang und Verknüpfung der Dinge, andere Gesetze der Natur und Bewegung, mehr oder weniger Vollkommenheit in absonderlichen Stücken, ja gar Geschöpfe und Wesen von einer gantz neuen und besondern Art Platz haben. Alle diese mögliche Welten, ob sie gleich nicht würcklich und nicht sichtbar sind, haben dennoch eine eigentliche Wahrheit, die in ihrer Möglichkeit, so von allem Widerspruch frey ist, und in der allesvermögenden Kraft des Schöpfers der Natur gegründet ist. Nun stehen auch dieselben dem poetischen Mahler zum Gebrauche bereit und offen, und leihen ihm die Muster und die Materie zu seiner Nachahmung; und da er die Natur nicht alleine in dem Würcklichen, sondern auch in dem Möglichen nachzuahmen fähig ist, so erstrecket sich das Vermögen seiner Kunst eben so weit, als die Kräfte der Natur selbst; folglich muß der Poet sich nicht alleine die Wercke der Natur, die durch die Kraft der Schöpfung ihre Würcklichkeit erlanget haben, bekannt machen, sondern auch, was in ihren Kräften annoch verborgen lieget, fleissig studieren, um so viel mehr, da dieses leztere, nemlich die Nachahmung der Natur in dem Möglichen, das eigene und Haupt-Werck der Poesie ist. Denn ich darf vor gewiß setzen, daß die Dicht-Kunst, insoferne sie von der Historie unterschieden ist, ihre Originale und die Materie ihrer Nachahmung nicht so fast aus der gegenwärtigen, als vielmehr aus der Welt der möglichen Dinge entlehnen müsse. Es ist das Amt der natürlichen, politischen, und moralischen Historie, die sichtbaren Gegenstände und Phänomena, den Lauff der[86] Begebenheiten, und die Sitten und Handlungen der Menschen, wie sie würcklich sind, nach ihrer Natur und Wahrheit zu erzehlen und zu beschreiben. Ihre Absicht ist demnach diejenige Wahrheit, die in der Würcklichkeit der Dinge, und dem Zeugnisse der Sinnen gegründet ist; darum ist auch ihre gantze Bemühung in den Kreiß der gegenwärtigen Welt der würcklichen Dinge eingeschlossen. Dagegen hat der Poet zur Absicht, durch wohlerfundene und lehrreiche Schildereyen die Phantasie des Lesers angenehm einzunehmen, und sich seines Gemüthes zu bemächtigen; Diese Absicht zu erreichen wird eben nicht erfordert, daß seine poetischen Erzehlungen würckliche und historische Wahrheiten seyen; sondern es ist schon genug, wenn sie nur nicht unmöglich und unwahrscheinlich sind. Der Poet sucht nicht den Glauben eines Zeugen zu erhalten, aber er vermeidet den Vorwurff eines Lügners; wenn er daher auch solche Personen in seinen Gedichten aufführet, die nach dem Zeugniß der Historie würcklich vorhanden gewesen sind, versetzet er dieselben in gantz neue Umstände, und läßt sie dann reden, thun und handeln, wie sie nach ihrer Natur und Beschaffenheit wahrscheinlicher Weise reden und handeln könnten und würden;


Atque ita mentitur, sic veris falsa remiscet,

Primo ne medium, medio ne discrepet imum.


Da bekümmmert er sich nicht um die historische Wahrheit seiner Vorstellungen, weil er ohne dieselbe, bloß durch die Wahrscheinlichkeit, seinen Zweck und Absicht erreichen kan. Die Tragödien von Cid, Cinna, Polieuctes thaten auf viele tausend Zuseher in dem untern Boden des Schauspiel-Hauses, welche von diesen Personen niemahls zuvor reden gehöret hatten, eine eben so starcke Würckung, als auf diejenigen Gelehrten, die ihre gantze Historie innen hatten. Das Wahrscheinliche, welches[87] sich in den würcklich eingeführten Gesetzen und dem gegenwärtigen Laufe der Natur gründet, ist für den grösten Theil der Menschen eben so wahr, als das so würcklich geschehen ist, weil ihm nichts mangelt, als die Treu und Aufrichtigkeit dessen, der es erzehlet und bezeuget; und das, so würcklich geschehen ist, kömmt ihm bloß als wahrscheinlich vor, weil ihm die Zeugnisse, worauf dessen Wahrheit beruhet, nicht bekannt sind. Daher hat auch Aristoteles gesagt: »Das Mögliche ist glaubwürdig, aber das würcklich geschehene ist bekannt und offenbar, massen es nicht geschehen wäre, wenn es unmöglich gewesen wäre.« Nun ist die Poesie Ars popularis, die das Ergetzen und die Verbesserung des grössern Haufens der Menschen suchet. Zudem wird diese poetische Mahler-Kunst in Ansehung ihrer Materie und Erfindung eben darum die Dicht-Kunst genennet, weil sie sich auf das Wahrscheinliche gründet; denn was ist Dichten anders, als sich in der Phantasie neue Begriffe und Vorstellungen formieren, deren Originale nicht in der gegenwärtigen Welt der würcklichen Dinge, sondern in irgend einem andern möglichen Welt-Gebäude zu suchen sind. Ein jedes wohlerfundenes Gedicht ist darum nicht anderst anzusehen, als eine Historie aus einer andern möglichen Welt: Und in dieser Absicht kömmt auch dem Dichter alleine der Nahme ποιητοῦ, eines Schöpfers, zu, weil er nicht alleine durch seine Kunst unsichtbaren Dingen sichtbare Leiber mittheilet, sondern auch die Dinge, die nicht für die Sinnen sind, gleichsam erschaffet, das ist, aus dem Stande der Möglichkeit in den Stand der Würcklichkeit hinüberbringet, und ihnen also den Schein und den Nahmen des Würcklichen mittheilet.

Da nun alle Dinge, welche die Natur dem Mahler und Poeten zur Nachahmung vorleget, entweder in das Reich der möglichen oder in das Reich der würcklichen Dinge gehören, so ist hieraus offenbar, daß die Vorstellungen dieser beyden Künste in Ansehung der Materien sich auf[88] das würckliche oder mögliche Wahre gründen müssen, wann sie uns gefallen sollen. Denn es giebt zwo Gattungen des Wahren in der Natur, eines hat alleine in der gegenwärtigen Welt Plaz, das andere aber findet sich nur in der Welt der möglichen Dinge; jenes können wir das historische, und dieses das poetische Wahre nennen: Beyde dienen zwar zu unterrichten, aber das leztere hat noch den besondern Vortheil, daß es uns zugleich durch das Verwundersame einnimmt und belustigt, da es Dinge, die nicht würcklich sind, in unsere Gegenwart bringet; und eben hierinnen lieget der Grund des Ergetzens, das von der Materie der poetischen Schildereyen herrühret; wie Aristoteles im zweyten Cap. des ersten B. von der Rhetorick mit diesen wenigen Worten zu verstehen giebt: καὶ τὸ μανθάνειν καὶ τὸ θαυμάζειν ἡδὺ.

Der Mensch hat von Natur eine angebohrne unersättliche Wissens-Begierde, diese erstrecket sich so wohl auf das Mögliche als auf das Würckliche, ja die Erfahrung lehret, daß der Mensch noch viel begieriger ist, das Mögliche und Zukünftige zu erforschen, als sich das Würckliche und Gegenwärtige bekannt zu machen. Die Erweiterung unserer Erkenntniß geschieht darum niemahls ohne Ergetzen, und dieses Ergetzen ist um so viel grösser, je grösser die Begierde gewesen, von einer Sache unterrichtet zu werden, und je seltzamer und wunderbarer die Sache ist, von welcher wir unterrichtet werden. Cicero hat im ersten B. von den Pflichten des Menschen angemercket, daß die Erkenntniß des Wahren nothwendig Lust gebähren müsse, eben wie hingegen die Erkenntniß des Falschen natürlicher Weise Unlust und Eckel bringet. Locus, sagt er, qui in veri cognitione consistit, maxime attingit naturam humanam: omnes enim trahimur & ducimur ad cognitionis & scientiæ cupiditatem, in qua excellere pulchrum putamus; labi autem, errare, nescire, & decipi, & malum & turpe dicimus. Das poetische[89] Schöne muß hiermit natürlich und auf die Wahrheit gegründet seyn; hingegen kan das unnatürliche, welches immer falsch und unmöglich ist, niemahls gefallen. Der Grund und Boden des Schönen oder des Ergetzens in der Mahler-Kunst ist kein anderer als die Wahrheit oder Wahrscheinlichkeit. Ein Mahler macht sich lächerlich, wenn er, wie Horatius sagt,


Delphinum sylvis appingit, fluctibus aprum,


oder eine Schiffs-Flotte auf einem Thurme an Ancker leget, oder ein schönes Frauenzimmer aus einem Blumen-Topfe hervor schwimmen läßt; das Falsche, Unwahrscheinliche oder in gewisser Absicht Unmögliche muß dem menschlichen Verstand, so bald es wahrgenommen wird, natürlicher Weise Widerwillen und Eckel verursachen, weil es die angebohrne Wissens-Begierde des Menschen in ihrem Verlangen aufziehet, und den Fortgang in der Erkenntniß unterbricht. Der Verstand läßt sich eben so ungern mit einem äffenden Blendwerck zufrieden stellen, als ein hungeriger mit gemahleten Speisen gesättigt wird. Zudem ist das Falsche, und in gewissen Absichten Unmögliche, keiner Nachahmung fähig, es ist ein Zero, ein Nichts, wovon der Verstand nichts begreiffen kan; und die Natur kan nichts widersprechendes hervorbringen; folglich hat auch das unnatürliche weder in der würcklichen noch in der möglichen Welt einiges Original, sondern es ist eine blosse Würckung des blinden und unverständigen Zufalles. Diesem gemäß ist dieses die erste und die Grund-Regel, nach welcher sich alle Künste, hiermit auch die Künste des Mahlers und des Poeten achten und richten sollen, daß sie in ihrer Nachahmung alleine auf die Kräfte der Natur sehen, ihre Materie, Muster, und Urbilder von derselben entlehnen, und hiermit ihre Arbeit auf das Wahre oder Wahrscheinliche gründen.[90]

Die Künste dieser Schüler der Natur bestehen in einer geschickten Nachahmung: Wie nun alle Nachahmung ein gewisses Urbild und Muster voraussetzet, welches die Kunst nach der Natur auszudrücken und vorzustellen beflissen ist, also schliesset der Begriff von der Nachahmung auch eine Ähnlichkeit und Übereinstimmung mit dem Urbild in sich ein; je vollkommener diese Ähnlichkeit ist, desto glücklicher ist auch die Nachahmung gerathen. Folglich bestehet die gröste Vollkommenheit dieser beyden Künste in der vollkommenen Übereinstimmung zwischen dem Urbild in der Natur und der durch die Kunst verfertigten Schilderey. Diese Übereinstimmung aber wird aus der Gleichheit der Würckung unfehlbar erkennet, wenn beyde, das Original und die Copie auf ein gleiches Gemüthe eine gleiche Würckung haben, und einen gleichen Eindruck machen.

Ich weiß zwar wohl, daß sich zwischen dem Eindruck, welchen die Natur durch die Gegenwart ihrer Urbilder auf das Gemüthe würcket, und demjenigen Eindruck, welchen auch die geschickteste Nachahmung der Kunst verursachet, allezeit welcher Unterschied befindet, aber dieses nicht in Ansehung der Art des Eindruckes, sondern in Ansehung seiner Kraft; denn da die Gegenstände der Natur eine wahre Würcklichkeit haben, so muß ihre Würckung auch strenger, ernsthafter, und dauerhafter seyn, als die Würckung des nachgeahmten Bildes, welches nur den Schein der Wahrheit und Würcklichkeit annimmt; in welchem Absehen Quintilianus im zweyten Cap. des zehnten B. gesagt hat: Iis quæ in exemplum assumimus, subest natura & vera vis: contra omnis imitatio ficta est, und: Quidquid alteri simile est, necesse est minus sit eo quod imitatur. Die Kunst suchet ihren Ruhm nicht darinnen, daß sie mit der Natur um den Vorzug eifere, sondern ihr Ruhm-Eifer bestrebet sich allein durch die Nachahmung und den angenommenen Schein des Wahren die Natur in der Art und Gleichheit[91] ihrer Würckungen zu erreichen; und da ihre Absicht ist, durch diese nachgeahmten Rührungen zu belustigen, so ist nothwendig, daß ihre Eindrücke in einem geringern Grade streng und dauerhaft seyn, als diejenigen sind, die von der Kraft des Wahren herrühren; indem alles Widrige und Unangenehme in den Gemüthes-Bewegungen von der Heftigkeit und Dauer derselben entstehet. Unter den Mahlern ist denn derjenige der geschickteste Meister, der so lebhafte und entzükende Schildereyen verfertigt, daß die Zuseher sich eine Weile bereden, sie sehen das Urbild selbst gegenwärtig vor Augen. Das Gemählde des Zeuxes war ein vortreffliches Meisterstücke, da er etliche Trauben so natürlich gemahlet, daß die Vögel selbst dadurch verführet und betrogen worden: Und unter den poetischen Mahlern verdienet ebenfalls derjenige den ersten Platz, der uns durch seine lebhaften und sinnlichen Vorstellungen so angenehm einnehmen und berücken kan, daß wir eine Zeitlang vergessen, wo wir sind, und ihm mit unserer Einbildungs-Kraft willig an den Ort folgen, wohin er uns durch die Kraft seiner Vorstellungen versetzen will, daß wir auch des süssen Irrthums nicht eher gewahr werden, bis wir von dieser Zerstreuung und Entzükung erledigt und unsrem eigenen Nachdencken wieder überlassen werden. Horatz setzet eben hierinn das gröste Lob und die gröste Kraft der Dicht-Kunst, in seinem poetischen Sendschreiben an Augustus, im zweyten B.


Ille per extentum funem mihi posse videtur

Ire poeta, meum qui pectus inaniter angit,

Irritat, mulcet, falsis terroribus implet,

Ut magus, & modo me Thebis, modo ponit Athenis.


Wo er durch das INANITER angit, und FALSIS terroribus implet, eben zu verstehen giebt, daß der Poet uns nur durch den Schein der Wahrheit zu bewegen, und die[92] Natur alleine in der Ähnlichkeit ihrer Würckungen, nicht aber in der wahren Kraft derselben nachzuahmen suche.

Auf dieser Ähnlichkeit und Übereinstimmung der Nachahmung der Natur beruhet nun einestheils die lebhafte Deutlichkeit der Schildereyen, von welcher die wunderbare Kraft die Phantasie zu rühren entstehet, die uns nöthigt, bey Anschauung einer Schilderey bey uns selbst zu sagen: In Wahrheit es ist eben das, was ich gesehen, was ich gehöret habe; oder was ich mit meinen Augen sehen, mit meinen Ohren hören würde, wenn mir das Original von dieser Sache vor Augen oder zu Ohren käme. Die alten Kunst-Lehrer haben diese lebhafte Deutlichkeit eben darum ενέργειαν und Evidentiam genennet, und Quintilianus hat im dritten Cap. des achten B. davon gesagt: Consequemur autem ut manifesta sint, si fuerint similia: Atque hujus summæ virtutis facillima est via, NATURAM INTUEAMUR. Anderntheils beruhet auf dieser Ähnlichkeit der Copie mit dem Original die Wahrheit der Schildereyen und mahlerischen Vorstellungen, insofern dieselbe in der Kunst der Nachahmung Platz hat. Je grösser und offenbarer die Ähnlichkeit mit dem Urbild ist, desto mehr Licht und Wahrheit hat das Gemählde. Im Gegentheil wenn keine Ähnlichkeit in denen ausnehmenden Merckmahlen, dadurch eine Sache von andern ihres gleichen unterschieden ist, angetroffen wird, so ist die Schilderey falsch und lügenhaft, weil sie uns etwas gantz anderes vorstellet, als was sie uns hat vorstellen sollen oder vorgehabt hatte. Diesemnach kan das poetische Wahre, welches der Grundstein alles Ergetzens ist, dergestalt beschrieben werden; es sey eine deutliche Übereinstimmung des ähnlichen Gemähldes mit solchen Urbildern, die in dem Reiche der Natur anzutreffen, und also möglich sind.

Wenn nun besagter Massen die Kunst des Mahlers und des Poeten in der Nachahmung bestehet, so lieget darinn[93] ein neuer Grund des Ergetzens, so diese Künste mit sich bringen, und welches auch unmittelbar von der Kunst der Nachahmung entstehet. Die Nachahmung ist dem Menschen etwas natürliches, sie ist ihm gleichsam angebohren, wie Aristoteles im vierten Cap. von der poetischen Kunst anmercket; alle seine Handlungen sind nichts anders, als eine blosse Nachahmung, daher kömmt es auch, daß die Exempel eine so grosse Kraft auf das menschliche Gemüthe haben; und darum muß auch alle Nachahmung ein besonderes Ergetzen bringen, welches um so viel mehr anwächßt, als glücklicher die Nachahmung gerathen ist. Daß die blosse Kunst der Nachahmung ohne Absicht auf die Materie eine solche Kraft zu ergetzen habe, zeiget sich unstreitig daraus, weil die künstliche Vorstellung einer Sache, die vor sich gantz unangenehme und widrige Eindrücke verursachen würde, in der Nachahmung belustigt. Thersites konnte in seiner häßlichen Ungestalt durch die würckliche Betrachtung derselben keinen angenehmen Eindruck machen, Homerus giebt das zu verstehen, wenn er ihn den häßlichsten Mann heisset; aber wer kan das Gemählde desselben in folgenden Versen ohne Belustigung lesen: »Er schielete, er hunk an einem Fuß, die krummen Schultern warffen sich vorwerts auf die Brust. Der Kopf war oben zugespizt, und darauf stuhnd ein Krantz von etlichen wenigen Haaren.« Und wem gefällt nicht folgendes Gemählde von einem alten Weibe, in dem Neujahrs-Gedichte von 1722. in Brockes Ird. Vergn.


– – Wie häßlich ist doch ein verjahrter Leib!

Beschau nur einst mit Ernst – – – –

Die grindig-gelbe Haut voll runzelichter Tiefen

Der schielen Augen Rot, die unaufhörlich triefen,

Ihr kal und zitternd Haupt, den Zähne-leeren Mund,

Voll zähen Rotz u. Schleim, die blau-geschwollnen Lippen,[94]

Die schlaffe platte Brust, die magern dürren Rippen,

Den zitternd krummen Hals, des Rückens höckricht Rund,

Des Kinns entfleischte Höh, die Hölen welker Wangen.


Aristoteles hat eben dieses, im vierten Cap. von der poetischen Kunst, als einen Beweiß-Grund angeführet: »Etliche Urbilder«; sagt er, »als abscheuliche Thiere, Todte, oder Sterbende, die wir in der Natur nicht anschauen dörften, oder die wir nicht ohne Widerwillen oder mit Schrecken anschauen würden, sehen wir mit Ergetzen im Gemählde, und je geschickter sie nachgeahmet sind, je mit grösserm Ergetzen betrachten wir sie.« Also werden uns die strengen Leidenschaften des Schreckens und des Mitleidens erträglich, ja angenehm, wenn sie durch eine geschickte Nachahmung in unsrer Brust hervorgebracht werden. Eine Art Todes, wie der Phedra war; eine junge Princessin, die in scheußlichen Gichtern den Athem ausbläßt, und sich selbst in ihren lezten Reden einer schwartzen Lasterthat anklaget, welches sie an sich selbst mit eingenommenem Gift gestraffet hat, wäre ein Begegniß, das jedermann fliehen würde. Etliche Tage würden erfodert, eh wir die leidigen Gedancken aus dem Sinne schlagen könnten, welche ein solcher Anblick uns unfehlbar in die Phantasie tief einprägen würde. Aber Racinens Tragödie von Phedra, die uns eine Nachahmung von diesem Begegniß vorstellet, beweget und rühret uns, ohne daß sie den Samen zu einer anhaltenden Traurigkeit in unsrer Brust ausstreue. Sie machet daß die Thränen uns aus den Augen rinnen, ohne daß sie uns in der That traurig mache. Die Betrübniß liget so zu sagen nur an dem Rande unsers Hertzens, und wir spühren wohl, daß unsere Thränen mit der Vorstellung der sinnreichen Erfindung, die daran Ursache ist, aufhören werden.[95]

Fraget man nun, woher und auf welche Weise dieses Ergetzen entstehe, welches die geschickte Nachahmung der Kunst durch ihre eigenthümliche Kraft zuwege bringet, so ist die Haupt-Ursache davon diejenige, welche Aristoteles im vierten Cap. seiner Poetick angiebt, weil man in einer geschickten und glücklichen Nachahmung neben der Wahrheit auch eine feine Geschicklichkeit und Fertigkeit vor sich findet, da solches dem Geist Anlaß zu Überlegungen und Betrachtungen giebt, so daß er dergestalt allezeit etwas neues innen wird. Dieser weltweise Mann erkläret sich selbst hierüber deutlicher in dem ersten B. seiner Rhetorick im zweyten Cap. wo er saget: »Weil das Lernen und die Verwunderung etwas angenehmes mit sich führen, so geschicht nothwendig, daß die Sachen, die durch Nachahmen gemachet sind, uns Ergetzen verursachen, z.E. die Mahler-Kunst, die Bildhauer-Kunst, die Poesie, kurtz, alles, was wohl nachgeahmet ist, ob die nachgebildete Sache gleich unangenehm ist, weil das Ergetzen nicht von derselben entspringet, sondern von der Gewahrwerdung im Überlegen, daß dieses Ding eben dasselbe ist, also daß wir etwas lernen können.« Die zwo Quellen des Ergetzens, das von den Künsten entspringet, sind nach Aristoteles μανθάνειν und θαυμάζειν, die Erweiterung unserer Erkenntniß und die Verwunderung. Das Ergezen ist also zweyfach, das erste entstehet eigentlich von der Materie der Nachahmung, das andere von der Kunst der Nachahmung. Gleichwohl bemercket Aristoteles, daß dieses doppelte Ergetzen auch in der Kunst der Nachahmung auf gewisse Weise vereinigt zu finden sey; und daß die Nachahmung nicht alleine in Absicht auf ihre Materie lehrreich sey, weil sie uns mancherley Wahrheiten der Natur vorleget; sondern auch weil die geschickte Nachahmung uns die Sachen in einem solchen Licht vorstellet, daß wir uns nicht entschlagen können, dieselben aufmercksam zu betrachten, dabey wir Anlaß zu allerley Betrachtungen bekommen.[96] Die Nachahmung hat in der That mehr Kraft, die Aufmercksamkeit der Leute zu unterstützen, als die Natur selbst. Wir haben mehr Aufmercksamkeit für die Früchte und die Thiere, die in einem Gemählde vorgestellet werden, als wir für diese Sachen selber haben würden. Die Copie ziehet uns stärcker an sich, als das Original. Stellet uns die Nachahmung einen bekannten Gegenstand vor Augen, wovon wir allbereit einen Abdruck im Kopf haben, so nöthigt sie uns zugleich die Nachahmung mit dem Urbild, die Kräfte der Kunst mit den Kräften der Natur, die Empfindungen, welche die Kunst hervorbringet, mit denen Begriffen und Empfindungen, so die würcklichen Gegenstände selbst in unserm Gemüthe hinterlassen haben, zu vergleichen, und von ihrer Übereinstimmung und Ähnlichkeit zu urtheilen; welche Gemüthes-Beschäftigung dem Menschen nicht alleine für sich selbst sehr angenehm ist, sondern auch seine Begriffe von den Dingen der Natur, und der Vollkommenheit der Kunst nothwendig vermehren muß. Ich sage, diese Gemüthes-Beschäftigung, da die Copie mit dem Originale verglichen wird, sey dem Menschen für sich selbst angenehm, dieses geschicht nicht alleine darum, weil sie sehr leicht und natürlich ist, sondern auch, weil sie ihm eine gute Meinung von seiner Fähigkeit und Vollkommenheit beybringet, und seiner angebohrnen stoltzen Eigenliebe angenehm schmeichelt. Denn wie Quintilianus saget: Auditoribus grata sunt hæc, quæ quum intellexerint, acumine suo delectantur & gaudent, non quasi audiverint, sed quasi invenerint. Wir sehen nemlich eine geschickte Nachahmung an, als einen Abdruck von einem Urbilde, das wir schon zuvor in dem Kopf haben; die Nothwendigkeit selbst setzet uns gleichsam zum Richter darüber, und fordert unser Urtheil von uns. Also mercken wir nicht, daß der Verfasser uns hat unterrichten wollen, sondern glauben vielmehr, daß er die Demuth gehabt habe, uns seine Gemählde zur Beurtheilung zu übergeben.[97] Mithin legen wir uns eine Herrschaft über denselben bey, und messen die Entdeckung der Schönheiten in einem Gemählde mehr unsrer Geschicklichkeit, als der Kunst des Mahlers zu. Man hat angemercket, daß die künstliche Abbildung von einer unbekannten Person, die wir niemahls gesehen haben, ein schwächeres Ergetzen verursachet, als das Conterfait einer bekannten Person; was mag die Ursache dessen seyn, da doch die Vorstellung eines unbekannten Bildes den Vortheil hat, daß es uns von etwas neuem unterrichtet? Keine andere, als weil bey der Vorstellung einer unbekannten Sache, von der wir kein Urbild in dem Kopf haben, diese angenehme Vergleichung des Abdruckes mit dem Urbilde nicht Platz hat; denn man kan von der Schönheit einer Nachahmung nicht urtheilen, wenn man das nachgeahmte Urbild nicht kennet. Aber alsdann entstehet das Ergetzen, wie Aristoteles in der angezogenen Stelle sehr wohl sagt, nicht von der Schönheit der Nachahmung, sondern von der Schönheit der Schilderey, oder dem Leben und der Vermischung der Farben, oder der Wahl der Handlung, oder den Gebehrdungen der Personen, und von vielen andern Sachen, so das Auge an sich ziehen, und zugleich dem Geist etwas zu thun geben, und ihn in währender Ergetzung unterrichten. Gleichwohl ist hier zu erinnern, daß auch bey der Vorstellung unbekannter Dinge, von welcher Art die Poesie eine Menge aus dem Reiche der möglichen Welt vorstellet, eine ähnliche und eben so angenehme Gemühtes-Beschäfftigung und Überlegung in den Gedancken statt hat, da wir nemlich diese unbekannten Bilder mit andern ähnlichen und bekannten vergleichen, und aus Zusammenhaltung der Umstände entscheiden, ob sie möglich und wahrscheinlich seyen. Mithin ist in der That das Ergetzen, welches das Verwundersame in der Kunst der Nachahmung hervorbringet, viel stärcker und empfindlicher, als dasjenige, welches von dem Lehrreichen entstehen kan. Wenn die Nachahmung[98] uns durch die vollkommene Ähnlichkeit in Zweifel setzet, ob wir nicht das Urbild selbst vor dem Gesichte haben, wenn sie eben die Empfindungen und Regungen in uns hervorbringet, welche das gegenwärtige Urbild erwecket hätte, so muß diese verwundersame Kraft nothwendig die Betrachtung veranlassen, wie groß die Fähigkeit der menschlichen Kräfte sey, daß sie die Kräfte der Natur durch die Kunst hat erreichen mögen. Erstaunung und Entzückung überfallen uns, wenn wir den Menschen zu solchen vortrefflichen Wercken geschickt und tüchtig finden, und füllen uns mit prächtigen Einbildungen von unsrer Würde an. Mit dieser Verwunderung über die Nachahmungs-Kunst wächßt zugleich das Ergetzen, wenn wir ferner betrachten, daß dieselbe geschickt ist, nicht alleine das Gemüthe in Bewegung zu setzen, und den Verdruß, der den Mangel an Geschäften begleitet, zu verjagen, sondern auch die Gemüthes-Leidenschaften von allen widrigen Folgen und Zufällen völlig zu reinigen, also daß wir ein reines Ergetzen geniessen können, auf welches keine solche Ungelegenheiten folgen, als die ernstlichen Bewegungen zu begleiten pflegen. Lucretius hat solches von der Furcht angemercket, welches eine ungestüme und beklemmende Leidenschaft ist; er sagt, daß die Nachahmung sie gleichsam von aller Gefährlichkeit erledige, und alle Bangigkeit davon sondere:


Suave mari magno turbantibus æquora ventis

E terra alterius magnum spectare laborem:

Suave etiam belli certamina magna tueri

Per campos instructa, tui sine parte pericli.


Und diese Überlegung tui sine parte pericli ist eben die Ursache, daß die künstlichen Vorstellungen von erschrecklichen und furchtbaren Dingen in der Nachahmung ergetzlich werden; welches Cicero in dem Schreiben an Luccejus, in welchem er diesen geschickten Historicus[99] auf eine feine Art aufmuntert, die Geschichte von seinem Bürgermeister-Jahre zu verfassen, mit diesen Worten bekräftigt: Nihil est aptius ab delectationem Lectoris, quam temporum varietates, fortunæque vicissitudines? quæ etsi nobis optabiles in experiendo non fuerunt, in legendo tamen erunt jucundæ: habet enim præteriti doloris secura recordatio delectationem: ceteris vero nulla perfunctis propria molestia, casus autem alienos sine ullo dolore intuentibus, etiam ipsa misericordia est jucunda. Quem enim nostrum ille moriens apud Mantineam Epaminondas non cum quadam miseratione delectat? qui tum denique sibi avelli jubet spiculum, posteaquam ei percontanti dictum est, clypeum esse salvum: ut, etiam in vulneris dolore, æquo animo cum laude moreretur. Cujus studium in legendo non erectum Themistoclis fuga redituque retinetur?

Quelle:
Johann Jakob Breitinger: Critische Dichtkunst, in: Johann Jakob Bodmer; Johann Jakob Breitinger: Schriften zur Literatur. Stuttgart 1980, (S. 83–204), S. 83-100.
Lizenz:
Kategorien:

Buchempfehlung

Hoffmann von Fallersleben, August Heinrich

Deutsche Lieder aus der Schweiz

Deutsche Lieder aus der Schweiz

»In der jetzigen Zeit, nicht der Völkerwanderung nach Außen, sondern der Völkerregungen nach Innen, wo Welttheile einander bewegen und ein Land um das andre zum Vaterlande reift, wird auch der Dichter mit fortgezogen und wenigstens das Herz will mit schlagen helfen. Wahrlich! man kann nicht anders, und ich achte keinen Mann, der sich jetzo blos der Kunst zuwendet, ohne die Kunst selbst gegen die Zeit zu kehren.« schreibt Jean Paul in dem der Ausgabe vorangestellten Motto. Eines der rund einhundert Lieder, die Hoffmann von Fallersleben 1843 anonym herausgibt, wird zur deutschen Nationalhymne werden.

90 Seiten, 5.80 Euro

Im Buch blättern
Ansehen bei Amazon

Buchempfehlung

Geschichten aus dem Sturm und Drang. Sechs Erzählungen

Geschichten aus dem Sturm und Drang. Sechs Erzählungen

Zwischen 1765 und 1785 geht ein Ruck durch die deutsche Literatur. Sehr junge Autoren lehnen sich auf gegen den belehrenden Charakter der - die damalige Geisteskultur beherrschenden - Aufklärung. Mit Fantasie und Gemütskraft stürmen und drängen sie gegen die Moralvorstellungen des Feudalsystems, setzen Gefühl vor Verstand und fordern die Selbstständigkeit des Originalgenies. Michael Holzinger hat sechs eindrucksvolle Erzählungen von wütenden, jungen Männern des 18. Jahrhunderts ausgewählt.

468 Seiten, 19.80 Euro

Ansehen bei Amazon