789. An Adolf Nöldeke

[320] 789. An Adolf Nöldeke


Wiedensahl 2. Mai. [1890]


Lieber Adolf!

Ich gebe gleichzeitig der Hann. Bank Auftrag, dir 500 Mk. zu schicken, deren Empfang du mir wohl gelegentlich anzeigst. – Deine Beinquetschung, die gottlob noch gelinde gewesen, wird hoffentlich für Lockstedt wieder beßer. – Von Mutters Rückkehr wißen wir noch nichts. Vielleicht kommt heut ein Brief. – Meine Nachrichten aus Hattorf lauten nicht ungünstig. –[320] Hier wird's auch Sommer. Der wilde Wein, der bei dem neulichen Ostwind an den Spitzen verfror, ist allerdings noch fast ganz kahl. Aber Birnen und Zwetschen treten in Blüthe und das Feld ist herrlich grün, auch der Wald dahinter. Die Rosen litten nur wenig vom Frost; eine, hinten am Hause, hat sogar schon recht schöne Knospen. – Gute Beßerung, lieber Adolf! Grüß Tante und Liesbeth und sei selber herzlich gegrüßt von deinem

getr. Onkel Wilhelm.


Frl. K. und Fr. N. laßen sich empfehlen.

Quelle:
Busch, Wilhelm: Sämtliche Briefe. Band I: Briefe 1841 bis 1892, Hannover 1968, S. 320-321.
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