[Es stand vor eines Hauses Tor]

[249] Es stand vor eines Hauses Tor

Ein Esel mit gespitztem Ohr,

Der käute sich sein Bündel Heu

Gedankenvoll und still entzwei. –


Nun kommen da und bleiben stehn

Der naseweisen Buben zween,

Die auch sogleich, indem sie lachen,

Verhaßte Redensarten machen,


Womit man denn bezwecken wollte,

Daß sich der Esel ärgern sollte. –


Doch dieser hocherfahrne Greis

Beschrieb nur einen halben Kreis,

Verhielt sich stumm und zeigte itzt

Die Seite, wo der Wedel sitzt.

Quelle:
Wilhelm Busch: Sämtliche Werke, Herausgegeben v. Otto Nöldeke, Band 6, München 1943, S. 249.
Lizenz:
Kategorien:
Ausgewählte Ausgaben von
Kritik des Herzens
Hans Huckebein, Und Kritik Des Herzens (Dodo Press)
Gedichte - Kritik des Herzens - Zu guter Letzt
Kritik des Herzens: Nachdenkliche Betrachtungen des heiteren Philosophen über Schein und Sein