Vierter Abschnitt.

[26] Satan. Dieser große gefürchtete zum Theil angebethete Charlatan, ist noch immer der Popanz der Leichtgläubigen und der Büttel der Geistlichkeit, um die Menschen zur Frömmigkeit und zur Gottesfurcht anzutreiben. Wie keine Narrheit in der Welt ist, die nicht irgend einmal ein spekulirender Philosoph sollte ausgeheckt haben; so ist auch dieses Hirngespinst einstweilen aus dem Kopf eines unbekannten Philosophen gebohren, der das Gute und Böse in der Welt nicht vereinbaren konnte, und deshalb ein gutes und böses Grundwesen annahm,[27] welche beyde die Welt in Compagnie regierten, und deren eines alles Gute hervorbrachte, und das andere nichts als Böses stiftete. Der Satan ist immer eine Reliquie der Manicheer und von Christlichen Philosophen, nur etwas anders umgearbeitet; so, das er nicht als ein von sich selbst bestehendes Grundwesen sondern als ein verunglücktes Geschöpf Gottes betrachtet wird. Seitdem fiel er in den Händen der Ammen der alten Weiber und der Schwärmer, die ein gar gräßliches Unthier mit einem Schwanz und Pferdefuße aus ihm machten, und ihm Dinge Schuld gaben, die man einem so grossen mächtigen und verschlagenen Weltmonarchen unmöglich zutrauen kann. Besonders bezüchtigte man ihn eines sehr antiquen Geschmacks, und daß er vor sein Leben gern mit alten rothäugigten[28] zahnlosen, und Grundheßlichen Hexen buhlen möchte, so wie anderseits kein junges Mädchen zu Falle kam ohne sich bitterlich zu beklagen, daß sie der Satan verführet hätte sich ihrem Galan zu überlassen. Mithin nahm Satan für seine eigne Person mit alten Weibern vorlieb, und war so ein Narr, die jungen hübschen Gesichter an andern Liebhabern zu verkuppeln. – Satans Geschichte ist übrigens zu bekannt um sie weiter auszuführen, aber sie ist durchaus mit so viel dummen Streichen verwebt, daß er wohl verdient einmal kassirt zu werden, damit vernünftige Menschen nicht länger durch diesen Popanz bey der Nase herumgeführt werden.


Seelenmessen, gehören zu der Art geistlicher Nahrungsmittel und Kirchen-Revenüen, bey welchen ein jährliches Minus[29] in dem Grade sich äußert, als die gesunde Vernunft aus den Banden des Aberglaubens allmählich sich loswickelt. Ehedem wannte mancher oft den größten Theil seines Vermögens dran, sich im Himmel wie – in in einem Stifte einzukaufen. Summen wurden verwannt, um Klöster zu bauen, um eine Armee müßiger Mönche zu mästen, und manche von ewiger Verdammniß, oder doch vom Fegefeuer wie ein armes Reh gehetzte Seele, wurde so lange geängstiget, bis sie mit Vermächtnissen für Klöster und Seelmessenlesende Priester herausrückte. Jahrhunderte hindurch, war es ein unverletzlicher Glaubensartikel, daß reiche Sünder die auf solche Weise ihre Erlösung bezahlen konnten, früher in die schöne Wohnungen des Himmels eingehen würden als – arme ehrliche Leute die keine Messe bezahlen[30] können. So rasend dieser Grundsatz der römischen Kirche und so groß sein Alterthum ist; so sehr ist der Beweiß, daß ein von Priestern eingepflanzter Glaube alt und eißgrau seyn kann, ohne darum im geringsten wahrer oder minder thörigt und streitend mit gesunden menschlichen Begriffen zu seyn. Aber nur so lange war diese Lehre vom Fegfeuer und Seelmessen selbst bey Leuten von Erziehung ein Heiligthum, als Inquisition, und Bücherverbote Aufklärung verhinderten. Kaum fingen Leute von Stande an Schriften zu lesen, in welchen die gesunde Vernunft siegend über Vorurtheil, Aberglauben und – Geldschneidereyen kirchlicher Gaukelspieler, Licht und Wahrheit verbreitete; so gingen Tausenden die Augen auf – das Klosterbauen nahm mächtiglich ab, und der Ertrag der Seelmessen ward von Zeit zu Zeit magerer.[31]

Die Vertheidiger verehrter Possen haben wohl recht, wenn sie mit Eifer und Heftigkeit gegen alle dergleichen Schriften schreyen – wodurch Licht in die Behausung systematischer Thorheiten gebracht wird, denn nur Wahrheit kann das Licht vertragen, aber die Gespenster verschwinden, sobald der Tag anbricht.


Sultan. Was man sich sonst unter diesen Namen dachte, war ein Völkerbezwinger, ein Eroberer, der wie ein reißen-Strom Länder überschwemmte, feste Städte einnahm, und mit wilder Tapferkeit das Schrecken entfernter Staaten wurde, während er seine innre Macht durch Strenge und Einrichtung kriegerischer Schulen befestigte. Dieser Begrif ist verlohren gegangen, ist nur noch in Geschichten des Türkischen Reichs anzutreffen[32] – heutiges Tages, gedenkt man sich unter den Namen Sultan einen weibischen Beherrscher eines zahlreichen Serails, der in Weichlichkeit und Wollust sein Pflanzenleben hinbringt, und Despotenmacht über Sklaven ausübt, die ihren Hals ohne Urtel und Recht auf seinem bloßen Wink darreichen müssen.

Beyde Begriffe von Sultan geben ein ganz treffendes Bild von Staaten-Veränderung ab, so wie solche das römische Reich und – viele andere in gleichermasse erfahren haben. Tapferkeit Staatsklugheit der Helden, legten von jeher den Grund zu großen Reichen – aber wenn das Regiment in den Armen der Schwelgerey der Weichlichkeit und Wollust ruht, denn gehts wieder ans sinken und die furchtbarste Macht wird[33] das Gespötte der Nachbarn, nur im Innern des Staats bleibt der Schatten der Gewalt – Herrschaft artet in Despoterey aus, und der weibische Beherrscher des Serails, wüthet als Tyrann in den Eingeweiden des Staats – durch Befehle zum Hinrichten, indem er Niederlagen seiner Armeen vernimmt, fremde Mächte mit prächtigem Ceremoniel ihm Gesetze vorschreiben, und er selbst trunken von leeren Complimenten, von der Unterwürfigkeit seiner kriechenden Sklaven, und von den Umarmungen seiner Weiber, all die Demüthigungen vergißt, derentwegen er in den Augen der ganzen Welt zu der Zahl der schwachen Fürsten gerechnet wird, von welchen schon ein alter Prophet sagt: wehe dem Lande, dessen Fürst ein Kind ist. – Er kann Länderverluste ertragen, aber als Sultan würde[34] es ihm nicht geziemen, einen geradeaufstehenden Menschen vor sich zu dulden – der über wahre Größen andern Begriffe äußerte, als sie ein Sultan hat und im Staube kriechende Sklaven – –


Schwur – Eidschwur, gehört offenbar zu den höchstschädlichen rechtlichen Charlatanerien und wird bloß wie Alexanders Schwerdt aus Noth gebraucht, solche Knoten zu zerhauen, zu deren gehörigen Auflösung man die Mittel nicht kennt.

Jede Eidesleistung ist eine feyerliche Renunziation auf Seelenwohl in dieser und der zukünftigen Welt – eine Entsagung auf Gottes-Leitung unserer Schicksale in diesem Leben – folglich eine ganz unbefugte Vorschrift, durch welche man die Direktion der Dinge in den Händen[35] des obersten Weltbeherrschers beschränken, und den Ausfluß der ewigen Güte auf einen andern Weg fern von sich ableiten will. – Jeder Eid ist fürchterlich-leichtsinnige Verzichtleistung auf die Erwartungen künftiger Glückseeligkeiten, die Niemand kennt und die jedem sterblichen Auge verschlossen sind – auf welche kein abhängiges Geschöpf ein Eigenthumsrecht hat, mithin auch keine Befugniß darüber zu dissponiren und lächerlicher weise einer Sache zu entsagen die ihm nicht gehört.

Den Eidschwur aus diesem Gesichtspunct betrachtet, ist er Unsinn und Frevel bey dem, der ihn in diesem Verstande ablegt – und bey dem, der darauf rechnet – ist er der äußerste Grad von menschlicher Thorheit.[36]

Welcher Mensch wird so Thor seyn, die Hypothek auf Güter im Monde anzunehmen oder auf eine Erbschaft über welche noch nicht testirt ist. Und wer ist berechtiget eine Erbschaft zu verpfänden oder Verzicht drauf zu leisten, die er nur aus bloßer Gnade und freyer Disposition zu erhalten hoffen darf.

Verfassungsmäßig und nach den Gesetzen einen Eid, welcherley Art er seyn mag, ablegen zu müssen, ist Nothzwang der Seele, seine Ehrlichkeit und Wahrheit an eine Formel zu binden, deren Sinn eine vorgreiffende Ursurpation höherer Gerechtsahme in sich faßt. – Der ehrliche Mann wird auch ohne Eid recht reden und recht handeln – wer nicht anders als durch Schwüre gebunden wahr und treu ist; der wandelt in Ketten von Chimeren, indem er Kostbarkeiten[37] verpfändet, die nicht sein sind. Derjenige aber, der an sich selbst weder Treu noch Glauben kennt; wird durch Eidschwüre nicht um ein Haar zuverlässiger werden.

Die Gesellschaft der Oväcker beweiset, daß ein Staat bestehen und Recht und Gerechtigkeit ausgeübt werden könne – auch ohne Eidschwüre.

So wie die Sachen vor uns liegen, giebt es die Erfahrung, daß durch den gewiß zu leichtsinnigen Gebrauch der Eidschwüre nichts gewonnen wird, wohl aber überaus viel Ungerechtigkeit den Schutz der Gesetze gewinnt.

Der Eid nimmt Bezug auf kirchliche Religion, nach deren Maaßgabe die Formel der Ablegung eingerichtet ist.[38] Ein großer Theil der jetzt lebenden Menschen hält nichts von der kirchlichen Religion in welcher er gebohren ist. Der Christ selbst nach neuern Lehrsätzen christlicher Theologen, hat oft eine so eingeschränkte Vorstellungsart von der Erlösung des versöhnenden Mittlers, daß nach den alten Begriffen, worauf die Eidesformel sich gründet, nichts von Erlösung und nichts von Versöhnung übrig bleibt als Worte ohne Sinn – Im Grunde glaubt er den Grund nicht worauf er schwört, was kann sein Eid selbst für einen Wehrt haben? Der neuere Jude schwört auf den Fluch Moses den er für einen klugen Gesetzgeber hält – ohne den Fluch von Sinai zu fürchten. – – Bey dem erstaunlich gesunkenen Credit, da man kaum auf einen Wechsel mehr trauet, der doch mit den Landreuter in einer weit nähern Verwandschaft steht[39] als der Jude mit dem Rauch und feuerspeienden Berge Sinai; trauet man noch auf einen Juden-Eid – der eben so viel bedeutet, als wenn jemand der keinen Teufel glaubt; seine Seele dem Teufel zur Verwahrung anbiethet. Nehmen wir aber von allen Religionen solche Menschen, die auf der Religion ihrer Kirche halten; so wird sich finden, daß der Eid nicht im mindesten mehr gewinnt, denn da hat ein jeder sein Schlupfloch, worin er sich gegen die Seelen-Gefahr, die aus den Meineid herfließt, zu verstecken sucht. Der Christ hat ein für allemal das Mittel der Versöhnung, und eines für alle seine Sünden geleisteten Lösegeldes, und verläßt sich auf der späten Buße des Schächers, wodurch er ein ganzes langes Leben voller Schurkereyen in einem einzigen Augenblicke wieder gut zu machen, sich einbildet –[40] Der Catholische Christ vollends, müßte keine absolvirende Pfaffen, keinen Ablaß vor Geld mehr bekommen können, wenn mit einem abgelegten Meineid er jemals in Verlegenheit kommen sollte. Der in seinem Glauben oft spekulirende Jude, hält den Sabbath für das heiligste Gesetz, und doch erlaubt er sich ihn zu brechen, wenns auf Rettung seiner selbst, oder anderer seiner Glaubensgenossen einmal ankommen sollte. Den Meineid hält er nicht für so sträflich als die Entheiligung des Sabbaths, hält ihn vielleicht gar für ein gutes Werk, wenn er dadurch seinen Bruder oder Schwager aus den Händen des Fiskals loßmachen und bey seinen Schutzrechte konserviren kann.

Wenns bey einem Reinigungseid darauf ankömmt, ob jemand durch einen falschen Eid den Fluch vom Himmel herabrufen oder durch Bekenntniß eines[41] Verbrechens sich der draufstehenden Strafe unterwerfen soll; so dürften wohl die meisten mit David bey einer eben so kritischen Wahl sagen: Ich will lieber in die Hände des Herrn fallen, denn seine Barmherzigkeit ist sehr groß – ich will nicht in der Menschen Hände fallen.

Aus diesem Grunde arbeiteten weiland die Advokaten, wenn sie eine schlimme Sache zu vertheidigen hatten, nur auf den Reinigungs-Eid – und sprichwörtlich hieß es von manchen: Wenn nur auf den Eid erkannt wird; so ist der Inkulpat geholfen.

Um den Werth des Reinigungs-Eides zu bestimmen, dürften sämmtliche Gerichtshöfe und Justitz- Collegia uns die einzige Frage aus ihren Registraturen[42] beantworten: Ob jemals der Fall vorgekommen ist, daß jemand den Reinigungs-Eid von sich abgelehnt hat, wenn er sich dadurch vom Galgen oder von der Festung frey machen konnte, in solchen Fällen nehmlich wo keine Loßkaufung durch Geld möglich war?

Eine Ehrensäule, zwiefach so schön als die vom Großkanzler Cocceji verdiente der Gesetzgeber, welcher die ganze Charlatanerie der Eidschwüre auf ewig verbannte – die Wahrheit würde darum nicht mehr verliehren – und wenn der Richter auch oft nur nach den möglichsten Graden der Wahrscheinlichkeit urtheilen müßte.


Spanien – die Residenz politischer und religiöser Charlatanerien – davon merkwürdige Anekdoten im Anhange dieses[43] Abschnitts, um das ganze Werk aller Charlatanerien zu krönen.


Talent und Genie sind vortrefliche Geschenke der Natur, welche in ihren eigentlichen hohen Sinn genommen, nicht einem jeden zu Theil werden, der davon spricht. Beydes indessen sind solche Modeeigenschaften, um welche ein jeder buhlt der sich von dem gewöhnlichen Menschen, gern auszeichnen möchte. Aber diese beyde angebeteten Götzen des heutigen Zeitalters, bringen besonders unter den Schriftstellern ganz unglückliche und lächerliche Nachahmungen zu wege. Die Seltenheit eines einzigen empfindsamen Talents, welches einem Sterne angebohren wurde, zog nachempfindlende Affen bey hunderten hinter ihm her – Das Talent angenehm zu tändlen und auf gut teutsch[44] zu anakreonisiren, gebahr eine unzählbare Menge kleiner Gleimchens, welche wie Küchelchens hinter der Henne herpiepen, dem einzigen Gleim nachsingen wolten. Voltairens eigenes Talent theoretischer und praktischer Irrthümer zu spotten, die schon lange vor ihm größere Köpfe mit tiefforschender Vernunft als Irrthümer erwiesen hatten; erweckte eine Anzahl kleiner Nachspöttler, welche den armseeligen Versuch wagten, Dinge lächerlich zu machen, die noch viel zu viel Autorität vor sich haben, um bloß mit Witz dagegen zu Felde zu ziehen.

Klopstock trat als Genie auf und schuf neue Welten aus einem alten Chaos, sein Sinn in der Composition und im Ausdruck war schwer zu fassen und – was nun Genie von seiner Gattung sein[45] wollte, sprach verstandloses Galimatias, und glaubte in unbegreiflichem Dunkel gehüllter Unsinn müsse ächtes Produkt eines neuschaffenden Genies seyn.

Götens Genie in ganz natürlicher Abbildung des altteutschen Kostume, und eines schwärmerischen Ingolstädschen an einen Gesandschafts-Sekretair applicirt, nahm alles – auch die unmanierlichen Sitten des von ihm kopirten Zeitalters mit, um volles Leben in seinen Gemählden zu bringen – aber seines Genies Nachahmer zogen im Angesicht des ehrbaren Publikums die Hosen ab, machten alles öffentlich und sprachen von Sch. *** Kerls, um mit dem Abdruck von Götens Genie, welches sie nun völlig sich eigen gemacht zu haben glaubten, sich zu brüsten.[46]

Bloß aus dem Lerm den man heutiges Tages mit dem Worten Talent und Genie macht, glaubt man beydes überall zu finden – – Keime davon mögen in größerer Menge da seyn, aber wenige werden angebaut und noch weniger kommen zur Reiffe, das eine wie das andere ist höchst selten, und wo es ist – da wirds von der Dummheit eingebildeter klugen Leute überwuchert oder unter die Füße getreten.


Theater – da stellen Akteurs und Aktrizen Personen vor, die sie nicht kennen – sprechen von Staats- und Regierungsgeschäften ohne sie zu verstehen, machen Richter und Räthe, ohne von Gesetzen, Rechten und Landes-Intereße Begriffe zu haben, agiren Doktoren ohne eine Katze kuriren zu können, sterben vor Liebe – nun! das Studium der Liebe mag[47] bey dem einen oder dem andern noch eher zum eigenthümilchen Metier gehören – aber im Grunde spielt jedes fremde Rollen, und Niemand ist das würklich was er vorstellt. Das Theater gerade aus diesem Gesichtspunkt betrachtet, ist wahres Gemählde der Welt. Auf dieser großen Schaubühne sehen wir Fürsten die nicht regieren, auch nicht zu regieren Kraft haben, mitunter Justizmänner – und keine Rechtspflege, manche Finanziers ohne Uebersehungskraft das Ganze gegen die kleinsten Theile zu qvadriren, Räthe ohne Rath, Aerzte welche die Grimmasse der Heilungskunst so natürlich machen wie der vollkommenste Commediant, ohne mehr zu thun als der Natur ihre Kräfte entziehen, durch welche ohne Arzt, sie sich selbst würde geholfen haben, und – Geistliche welche die christliche Religion mit eben dem[48] eindrucksvollem Feuer predigen, wie Voltairens Lusignan sie der Zaire predigte ohne ein Wort davon zu glauben – und solchergestalt ist die Welt, wo wir nur hinsehen, nicht bloß darum eine wahre Schaubühne, weil all die Handlungen in derselben wirklich geschehen, die auf dem Theater nur durch die mahlerische Nachahmungskunst vorgestellt werden, sondern auch um deswillen, weil Menschen in der Welt oft sehr oft das nicht sind was sie bloß vorstellen oder vorzustellen versuchen – – Bisweilen ists noch schlimmer. Viele in der Welt agirende Personen sind gar nur Marionetten, deren Aktionen von einem andern regiert werden, und mancher große Mann, spielt vor unsern Augen eine wichtige Rolle, nach Maasgabe des hinter der Bühne versteckten Sekretairs[49] der die Handlungsgeschicklichkeit besitzt, mit welcher die in sich selbst ganz wirkungslose hölzerne Puppe vor den Augen der Zuschauer Parade macht.


Titel. Damit verhält sich's nicht anders wie im vorigen Artikel – mit den Rollen, die dem einen oder dem andern Schein, ohne Realitäten geben – Titel sind indessen eine Art von Galanteriewaare, wo im Grunde nichts dahinter ist, aber oft ein einträglicheres Regale ausmachen, als unergiebige Bergwerksmienen die wenig, und oft nicht einmal brauchbares Erzt ausliefern. Die Titelfabrik kostet dem Landesherrn nichts, bringt aber viel ein – wie an manchen kleinen Höfen Ordensbänder dem armen verschuldeten Fürsten eine Goldqvelle werden, die von der über ihn schwebenden Credit-Commission[50] nicht in Anspruch genommen wird. Man will Exempel haben, daß schon Fleischer-Rechnungen mit Ordensbänder bezahlt worden sind, weil sie immer den Werth des Goldes haben, auch gewiß ihre Käufer und Liebhaber finden.


Thurm – zu Babel würde ein sehr hübsches Gebäude geworden sind, wenn die verzweifelte Sprachverwirrung nicht dazwischen gekommen wäre die dem Dinge auf einmal ein Ende machte und es hinderte, daß dieser Thurm nicht ganz die Höhe des Himmels erreichte. Die Rudera davon sollen noch zu sehen seyn und Reisende haben die Welt mit Abzeichnungen versehen, welche die übrig gebliebene Ruinen überaus schön vorstellen.


[51] Treue, Weibertreue, hat heut zu Tage den Credit eines ehrlichen Gesichts worauf sich im vorigen Jahrhundert schon noch was borgen ließ. Dermalen spricht alles von Hypothek, weil selbst auf Brief und Siegel nicht mehr so viel gebaut wird, wie ehedem aufs bloße Wort. Im gleichem Verhältniß steht:


Tugend und Unschuld, welche, wie viele davor halten, der Vogel Phönix der Alten seyn soll – der seinen Flug nach andern Regionen genommen hat, und unter uns nur noch in alten Geschichten existirt. Bey den alten Teutschen wurde ein teutsches Weib die ihre Tugend verleugnet, und ihrem Manne eine Untreue begangen hatte, nackend durchs ganze Dorf gepeitscht. In unserm sanftern Zeitalter wird um solcher Kleinigkeiten willen an kein auspeitschen[52] aus den besten Gesellschaften mehr gedacht, um der Forsten zu schonen, die sonst auf eine ungeheure Weise ruiniret werden würden.


Unheil. Darüber schreyhet zu allen Zeiten die Klerisey, und alles was derselben mit treuer Schwärmerey anhängt wenn die freye Vernunft es wagt, mit der Fackel der Wahrheit ihren in heiliges Dunkel gehüllten Spähren zu nahe zu treten. – – Sind's große mächtige regierende Herren, welche dieses inviolabile noli me tangere antasten, und durch weise Verfügungen die Macht der Finsterniß zerbrechen; – so erhebt sich das Geschrey zwar nicht laut, gegen Beherrscher deren Stärke auf sicherern Gründen beruhet, als auf die alten Erfindungen der Wahrsager, der Zeichendeuter und dunkler Orakelsprüche bezahlter Priester – aber[53] ein abergläubiges Volk murrt in Geheim, Priester bereiten Gift, erkaufen Ravaillaks und Damiens, und der Pöbel erwartet nur den Wink der Kirche, um in Mäuterey und Aufruhr auszubrechen, und, nach der Sprache dieser Schwärmer, dem Unheil zu steuren, und das entweihte Heiligthum durch Blut, wider Gott, angenehm zu machen. Die weisesten Monarchen haben um deswillen sich immer gehütet in das allergefährlichste Wespennest zu stöhren – oft gaben sie der Uebermacht der Kirche nach, um bey ihren Reichen und Staaten befestigt zu werden. – – Der alte König Saul bath den Samuel tausendmal um Vergebung, als er diesen, rachsüchtigen Propheten böse gemacht hatte. – David folgte seinem Temperamente in der Weiberliebe so lange[54] Athem in ihm war, aber wenn sein Hofprediger Nathan mit seinem furchtbaren unglückweissagenden Propheten- Amte erschien, ihm den Kopf zu waschen; so kroch er zu Kreutze. Kaiser und Könige demüthigten sich Jahrhunderte lang unter den Bannsprüchen der Päpste – der eine ließ sich auf den Nacken treten, der andere stand Schildwacht mit blossen Füßen unter dem Fenster indem Seiner Heiligkeit mit ihrer Maitresse sich im warmen Zimmer amüsirten – Heinrich der vierte ging in die Messe und unterwarf sich der Absolution von der schweren Sünde; so lange das Gnadengeschenk des Glaubens an den Glauben der Kirche entbehrt zu haben – Carl der III. König von Spanien erweckte die heilige Inquisition zum neuen Leben, um durch diese[55] Schutzgöttin seines Trohns, gegen Aufruhr desto mehr gesichert zu seyn – in einem Lande wo die Geistlichkeit alles in allem ist. – –

Viele Monarchen haben indessen den priesterlichen Vorwurf daß sie Unheil in der Kirche stifteten und Menschenverstand begünstigten nicht so gar sehr zu Herzen genommen – Peter der Große verband die höchste Bischöfliche Würde mit dem Kaiserlichen Thron, um sich den Weg zu bahnen ein Wort mitsprechen zu dürfen, seine gleich große Nachfolgerin die weise Catherine, hält die Priesterschaft in großen Ehren, gonnt ihnen gern ihre heilige Ruhe und belästiget sie nicht mit der Einmischung in Staatssachen – stiftet aber Seminarien worin die Zöglinge der Kirche, Sprachen lernen müssen – – um allenfalls die Schriften[56] eines Baile, Voltaire, Alamberts zu verstehen, wenn sie in der ihnen offenen Bibliothek diese Vernunft erweckende Werke von ohngefehr einmal in die Hände nehmen sollten – – Der König von Preussen läßt den Kirchen seines Landes alle Freyheit zu glauben und zu singen – und gebietet nur Ruhe – Der jetzige Kaiser ahmt ihm nach – aber ob die Klerisey im katholischen Landen über die Neuerung dieser Toleranz nicht wie über das größte Unheil in der Kirche schreyhen wird; das dürfte sich bald näher ausweisen. Die protestantische Geistlichkeit kann Geistesfreyheit noch nicht einmal verdauen, geschweige denn die Römische. Jener Text über Unheil zu predigen ist noch bis jetzt der alltägliche – – Geschieht das am grünen Holz was will am dürren werden?


[57] Urtel und Recht. Ob das alles der Gerechtigkeit und der Billigkeit so ganz und in jedem einzelnen Fall angemessen ist, was nach Urtel und Recht erstritten oder abgestritten wird, darüber will ich mich hier nun nicht weiter einlassen – auch habe ich mich darüber schon anderweitig erklärt. Der Richter hat nicht die Erlaubniß nach seiner Einsicht, nach seiner Ueberzeugung und Redlichkeit seines Herzens zu judiziren, sondern oft wider seine Ueberzeugung – muß er nach den Gesetzen für recht erkennen was in sich selbst das größte Unrecht ist. Der Richter muß das aus Vorschrift und aus Zwang der Gesetze thun, was der Arzt freywillig thut, wenn er seine Patienten methodize behandelt und sie auf Zeitlebens um ihre Gesundheit bringt – – aber die Gesetze verliehren[58] nie mehr, auf der Waage der unpartheyischen Vernunft als wenn nach Urtel und Recht Menschen über Menschen das Todes Urtheil sprechen. Auf geoffenbarte Gesetze welche zum Tode verdammen, will ich mich hier nicht einlassen – Es heist sonst auch in der bey uns geltenden Offenbahrung; Gott lässet die Menschen sterben. Ihm dem Herrn über Leben und Tod stehet es zu, das Ziel des menschlichen Lebens zu stecken aber von Menschen, und von den ersten Monarchen der Erden, ists bloß hergebrachter Eingrif in die höchste Gerichtsbarkeit Gottes mit kaltem Blute, durch ein rechtliches Verfahren einen Menschen zum gewaltsamen Tode zu verdammen, und die Gerechtsame der freyen Vernunft können dieser Usurpation, Gründe und dringende Vorstellungen[59] entgegen setzen, um wenns möglich wäre, diese Ueberbleibsel alter barbarischer Regierungsmaximen aus der Welt zu schaffen.

Nur in dem einzigen Fall kann nach dem Naturrecht dem Menschen das Recht zustehen einen Menschen zu tödten, wenn gegen einen Mörder gegen den Räuber der Ehre oder seiner Güter kein anderes Mittel statt findet sein Leben seine Ehre oder sein Eigenthum zu erhalten. In diesen Fällen ist sich jeder selbst der nächste – Wenn jemand an gefallen wird und er kann sich gegen seinen Angreiffer anders nicht schützen als in so fern dieser das Opfer einer geschwinden Nothwehr wird; so haben göttliche und menschliche Rechte nichts dagegen einzuwenden – Wenn die weibliche Tugend[60] und die Ehre des Geschlechts durch Nothzwang angegriffen wird; so darf die Vertheidigung ganz auf Unkosten des Ehrenräubers gehen und es kömmt nicht drauf an; ob er sein Leben drüber einbüßt. Wenn beym gewaltsamen Einbruch in ein fremdes Haus, der Räuber zum Fenster hinaus transportirt wird, daß er den Hals den er auf eigene Gefahr wagte bricht; so hat das nur der zu verantworten der aus freyem Willen sein Leben aufs Spiel setzte.

Aber ohne Noth mit bedachtem kaltem Muth gegen Gesetze, oder auch nach Maaßgabe der Gesetze ums Leben zu bringen, ist gleich Unrecht. Die Sicherheit der menschlichen Gesellschaft erfordert es, das Leben der Glieder des Staats zu schützen und keine Mörder[61] zu dulden; aber diese Sicherheit, gewinnt nichts durch die Hinrichtung des Mörders. Fast möchte man sagen, daß jede feyerliche Hinrichtung nach Urtel und Recht, eine Saat ist, aus welcher neue Mörder hervorwachsen. Der Anschein eines erbaulichen Endes auf dem Richtplatz, hat schon manchen in die frommen Raserey versetzet, hinzugehen und den ersten besten Unschuldigen zu ermorden, um sich zu einem eben so seeligen Ende auf dem Eschafot zu qualifiziren. Die Gesetze welche Todesstrafen diktiren, veranlassen oft, sehr oft, solche Verbrechen wodurch das Leben verwirkt wird. So mancher Unglückliche, der seines Lebens überdrüßig ist, tödtet aus keiner andern Ursach, als auf eine rechtliche Weise wieder getödtet zu werden und von der Welt zu kommen.[62] Beym Militair, wo tödliche Widersetzung gegen seinen Obern, unausbleiblich die Todesstrafe nach sich zieht; sind es schlechterdings nur die Lebensmüden, die sich dieses Verbrechens schuldig machen, und wir haben die Beyspiele, daß solche Missethäter, denen ewiges Gefängniß zuerkannt worden ist, darauf bestanden haben; ihnen ihr Recht nach den Gesetzen zu thun, und sie auf den Richtplatz zu führen. Diese Art von Verbrecher sind nichts mehr als Selbstmörder, die bloß deshalb gegen solche Gesetze sich auflehnen, worauf der Todt steht, weil sie sterben wollen und nicht den Muth haben, durch ihre eigene Hand zu sterben. Diese Umstände erwogen, befördern Todesgesetze die Verbrechen welche sie ausrotten sollen, und sind folglich eben so Staaten verderblich als in sich selbst unrecht.[63]

Der Zweck der Gesetze, ist bloß die menschliche Gesellschaft in Sicherheit zu setzen, daß solche durch keinerley Art von Verbrechen – auch nicht durch Angrif auf das Leben des Menschen gestöret werde. – Dazu wird mehr nicht erfordert, als die schädlichen Glieder aus der Gesellschaft der Ruhe und der Sicherheit zu entfernen, sie außer Stand zu setzen, fernerweischädlich zu seyn – sie selbst zu zwingen, auch im ewigem Gefängniß, durch Arbeit dem Staat noch zu nutzen – zur nachdrücklichern Warnung anderer aber, zweckmäßigere Mittel als Todesstrafen zu wählen, und sollts auch das seyn, daß die ruchlosesten Verbrecher, die selbst in ihrem harten Gefängniß nicht Spuren der Besserung geben, zu gewissen Zeiten öffentlich mit wiederholter Bekanntmachung ihrer[64] Uebelthaten, durch die Straßen geführet, und vor den Augen des Volks mit Ruthenstreichen bestraft würden. –

Sicherlich würden diese Mittel auf die Herzen Verbrechensfähiger Menschen, kräftiger wirken, als alle gesetzliche Morthaten, die manchem Wohlthaten sind, welche zu verdienen, er Thaten unternimmt, für welche er ohne den Preis der erwünschten Hinrichtung, durch Urtel und Recht, schaudern würde. – Und wann dann Volkslehrer, anstatt von der Hölle zu reden, die sie nie gesehen haben, die Gefängnisse der Verbrecher besuchten, und ein lebhaftes Gemählde von dem verdienten Elend dieser abgeschnittenen faulen schädlichen Gliedern der Gesellschaft, ihren Zuhörern vorstellten; so würde der Zweck dem Morden, und jedem[65] Unfug zu steuren, weit mehr erreicht werden, als jetzt durch erbauliche Todesstrafen derer, die nichts als den Todt wünschen.


Urtel und Recht im kirchlichen Verstande genommen, wenn ein geistlicher Monarch nach Gesetzen das Recht spricht; ist die schlimmste Art von willkührlicher Tyranney, nicht bloß – über die Gewissen und über die Bestimmung des Schicksals unserer armen Seelen, sondern auch im Bezugnehmung auf gesellschaftliche Verhältnisse.

Die Urtheilssprüche weltlicher Richter sind Gelindigkeit gegen die Strafurtheile der lieben Kirche und ihrer Priester. Die ersten schänden nicht, wenn die strafbare Thaten nicht an sich selbst schändlich sind, und Bestrafungen[66] weltlicher Richter setzen nicht in dem Grade aus Geschäften und aus weltlichen Verhältnissen heraus, wie die Strafen mit welchen Priester ehrliche Leute als Sünder brandmarken.

Wenn weiland der Pabst strafte und selbst Fürsten in den Bann that; so wurden sie so fort von Land und Leuten verlassen, als Scheusale betrachtet, ausgeschloßen aus aller menschlichen Gesellschaft und wer sie tödtete der meinte er thäte Gott einen Dienst daran – Wenn der Pabst so einen armen Verbanneten wieder zu Gnaden annahm, und ihm die Versöhnung der liebreichen Mutter Kirche wieder angedeyen lassen wollte; so mußte der arme Sünder mittelst öffentlicher Kirchenbuße sich Demüthigungen unterwerfen – ärger wie ein Schulknabe unter[67] der Souverainete eines pedantischen Hosenpauckers – mußte Barfuß auf allen vieren kriechen, zum Specktakle in der Kirche absurde Bußübungen vornehmen, und Geldstrafe oben drein geben. Die grausamen Proceduren der Inqvisition verdammen nicht nur unter Gesang und Gebet zum Scheiterhaufen, sondern treiben noch Possen dazu – lassen den armen Sündern, die nichts gethan haben, als das Mißfallen der Priester durch Lumpereyen, meist unwissender Weise auf sich zu laden; ein San benito anziehen, Papiermützen mit Teufelskrallen und Feuerflammen bemahlt aufsetzen und diese Würde affektirende Pfaffen agiren so kindisch wie in Dorfschulen, ein läppischer Präzeptor der seinen Bauerjungen erst den Hintern aushauen, sie dann auf Erbsen knien und die Ceremonie[68] vollständig zu machen, ihnen einen Esel hinten und vorn anhängen läßt. – –

In den Klöstern ist es nichts neues, das im Eßzimmer ein ehrwürdiger Pater, der so unvernünftig war einen vernünftigen Gedanken, sich entfahren zu lassen, auf der Erde sitzen, aus einem hölzernen Napf Krüllerbsen eßen und so im Staub und in der Asche Buße thun zu sehen – Eine große Gnade! in Vergleichung mit den schweren Klosterftrafen lebendig begraben, und in vier Mauren eingeschlossen zu werden, um bey lebendigen Leibe, in seinem eigenen Unrath zu verfaulen. Dis sind die abscheulichen Charlatanerien der geistlichen Gerichtsbarkeit, welche nach Urtel und Recht von den Capitularen ganz Collegialisch ausgeübt werden.[69]

Unter den Protestanten ist diese geistliche Gerichtsbarkeit zur Ehre der Vernunft ziemlich aufgehoben – Nur in Sachsen findet noch Kirchenbuße statt. – – Die heßlichsten Laster des Lügens der Undankbarkeit und des Geizes läßt man zwar straffrey, aber wer unglücklicher Weise sein Geschlecht vermehret hat, ohne den priesterlichen Konsens dazu erhalten zu haben; muß noch bis diese Stunde, in einem besondern armen Sünder Stuhl sich öffentlich der Gemeinde darstellen und sich beschauen lassen – wenn der Priester am Schluß der Predigt das Gebet für den anwesenden bußfertigen armen Sünder abließt und ihm so öffentlich das sechste Gebot in Erinnerung bringt. Dieses Stück der geistlichen Gerichtsbarkeit, giebt indessen zu manchen Scherz Anlaß; man erzählt von einem sächsischen[70] Edelmann, daß er durch das offenherzige Bekenntnis eines Mädchens, auch zu der Ehre gelangte, in den Armensünderstuhl von seinem Superintendenten hinein gewiesen zu werden. Der Stuhl war dichte an der Thüre. Ein fremder Mann trat in der Kirche und blieb stehen – der bußfertige Edelmann nöthigte ihn bey sich herein, und er selbst drückte sich sitzend im Winkel. – Beym Verlesen des Gebets, richtete die ganze Gemeinde die Augen auf den Fremden im Armensünderstuhl – was bedeutet das, frug er dem Edelmann, daß mich alle Bauren auf einmal so so scharf ins Auge fassen? Sie haben unschuldiger Weise für mich Kirchenbuße gethan, sagte der Edelmann, der Prediger meinte mich, mit seinem eben verlesenen Bußgebet, weil mich aber Niemand sah, indem ich meine Andacht[71] sitzend und niedergebückt verrichtete, und sie in diesem Bußstuhl aufrecht standen; so glaubt die Gemeinde, daß sie bey einem Mädchen geschlafen haben. – Kann wohl seyn, erwiederte der Fremde, aber die Buße hatte ich nicht der Sünde, sondern ihrer gütigen Einladung zu danken. Er empfahl sich dem Edelmann, schüttelte den Staub von seinen Füßen und dachte bey sich selbst: wenn man alle die Orte vermeiden soll, wo man beschimpfet werden kann; so müßen das vorzüglich auch die sächsischen Kirchen seyn.

Wo die Macht der Geistlichen nicht völlig – selbst in dem sonst üblichen Abkanzeln, durch die weltliche Obrigkeit aufgehoben ist; da findet man noch immer Spuren von der alten Kirchen-Tyranney[72] – Reliquien von Bann und Bußen, die auf öffentliche Prostitution hinauslaufen, um durch die Erfindungen des Priesterthums solche Demüthigungen zu bewirken, die mit einer aufrichtigen Reue, unmöglich bestehen können.

In den Preußischen Staaten hat nur der Oberste Priester in der Synagoge, oder der Rabbi, mit den Aeltesten welche die Gemeine vorstellen, noch eine Art von kirchlicher Gewalt, in Absicht derer Ritus und Ceremonien – welche aber doch bisweilen auf Dinge extendirt werden, die offenbar zu den Ritus nicht gehören. Zwar zur Verbannung darf der Rabbi hier nicht greifen, aber er kann von der weltlichen Obrigkeit Nachdruck, und exekutivische Mittel erhalten, wenn seine[73] Gemeinde Glieder nicht Ordre pariren wollen, und diese können bisweilen erschlichen werden, wenn es nicht auf Ritus, sondern selbst auf Contributions-Ausschreibungen ankömmt, die mit dem Ceremonial-Gottesdienst in keiner Verbindung stehen. Die Beyträge zu Armenanstalten z.B. müssen nach der gesunden Vernunft freywillige Beyträge seyn – keine stimmte Kontribution, welche Leuten von Vermögen und Freygebigkeit als ein Grundzins kann abgepreßt werden, und doch hat man Exempel, daß zur Ehre des kirchlichen Ansehns – ihrer Natur nach, freywillige Beysteuern wie eine Landesherrliche Contribution sind beygetrieben worden, – in einem Lande wo niemand als der Landesherr selbst berechtiget ist, Auflagen zu machen, oder – zu authorisiren.[74]

Aber, über alle Grenzen findet man die Ausschweifungen der Kirchen-Tyranney bey dieser Nation noch in andern Ländern wo nach Prerogativen aus dem Zeitalter der Dunkelheit und des Unsinns – das volle Pabstthum in der Synagoge ausgeübt wird. Zum gar auffallenden Beyspiel, dienet die unbeschränkte Gewalt des Hohenpriesters zu Altona, der mit unsinnigem stolzen Eigensinn in der jüdischen Kirche, das wirklich ist, was sein College der Hauptpastor Götz in dem hart dabey liegenden Hamburg vor sein Leben gern seyn mögte. Beyde Päbste in zwey verschiedenen Kirchen scheinen von einem und eben denselben Geiste belebt – Götze donnert mit seinen Anathema in der protestantischen Kirche und sein Freund der Oberste Rabbi in Altona exkommunizirt wirklich und[75] belegt in seinem Distrikt die größten Negozianten seiner Nation mit dem Bann. – Dadurch daß Niemand mit einem Verbanneten die geringsten Geschäfte machen darf; zwingt er denkende und vermögende Männer sich vor ihm zu demüthigen, öffentlich in der Sinagoge mit niedergeschlagenen Huth und mit niedergetretenen Schuen büßende Poßen zu machen, um durch erduldete Beschimpfung sich wieder zu heiligen – – – Wann? Wann werden alle Fürsten Europens von einem Geist des richtigen Gefühls ihrer alleinigen irrdischen Oberherrschaft belebt, der Kirchentyranney überall ein Ende machen? wann werden sie aufhören ihre Unterthanen von Päbsten unterjochen, von Großinqvisitoren peinigen, von Priestern Bußen diktiren und selbst von Rabbinen durch[76] Bannsprüche weltliche Geschäfte, welche die Seele der Staaten ausmachen stören zu lassen!


Wallis, Kaiserlich-Königlicher General, der sich bey Neustadt in Schlesien, auf die rümlichste Weise als der neuere Herostrat bekannt gemacht hat. Der alte Herostraat, zündete bekanntermaaßen, den berühmten Tempel der Göttin Diana zu Ephesus an, nach seinem eigenen Geständniß aus keiner andern Ursach, als um sich einen unsterblichen Namen zu machen. Da Herostrat den großen Werth des Ruhms kannte seinen Namen in der Geschichte verewigt zu sehen, und gerade kein ander Mittel wußte, sich einen Zutritt in dem Tempel der Unsterblichkeit zu verschaffen; so war es ihm nicht zu verdenken, aus einem so edlen[77] Grunde zu thun – was er konnte, und es war seine Schuld nicht, daß die Natur ihm nicht höhere Talente verliehen hatte, um – durch wirklich hervorstechende Verdienst, unsterblich zu werden. Der General Wallis von gleich edlen Gesinnungen belebt, rückte mit 30000 Mann vor Neustadt. Er war zu vorsichtig, seinen Ruhm aufs Spiel zu setzen, und den zweifelhaften Versuch zu wagen, diese Stadt, und das darin befindliche Regiment des Prinzen von Preußen, vom Obristen Winterfeld kommandirt, auf Kriegsmanier anzugreifen – eben so wenig umschloß er den ganzen Ort, um diesen Kommandeur – dessen Namen schon längst verewigt war, nicht in die Nothwendigkeit zu setzen, sich durchzuschlagen und Preußens Ruhm durch Winterfeldten noch[78] mehr zu erhöhen – Wohlbedächtig ließ Wallis der respektirten Gegenmacht einen Weg offen wo sie sich aus der Brandstelle heraus ziehen konnte, nachdem seine militairische Weisheit mit ausnehmender Dexteritet aus sicherer Ferne und unter Bedeckung einer hinreichenden Macht, die ganze Stadt durch eingeworfenes Feuer in Flammen gesetzt hatte.

Freylich konnte er es nicht hindern, daß durch seine Veranlassung Winterfeld Ehrensäulen in den Herzen preußischer Helden – und aller Thatenbewunderer aufgerichtet erhielt – Ehrensäulen der Verehrung, schöner als die Marmor-Statue die des alten Feldmarschllas gleiches Namens Andenken neben dem unvergeßlichen Schwerin verewigt – auch war's[79] ein Unglück vor Wallis, daß gerade des Prinzen von Preussen Regiment Unerschrockenheit zwischen den Flammen zeigt, und ohne Verlust im Angesicht einer zahlreichen Armee sich aus brennenden Schuthaufen herauszog um auf einem freyen Platz Respekt zu fordern – daß daraus die günstige Vorbedeutung gezogen wurde, daß auch Friedrichs Nachfolger – sich nichts nehmen lassen würde; aber bey alledem hatte Wallis den Ruhm wornach er geizte erreicht: – durch die Einäscherung von Neustadt seinen Namen als Herostrat dieses Jahrhunderts, auf die Nachwelt zu bringen.


Wucher. Dieses verderbliche Staaten Uebel in seinem ganzen Umfange nach seinen Quellen, in seiner eigentlichen Ausübungsmanier und von der Seite seiner[80] höchstnachtheiligen Folgen zu übersehen, würde eine eigene Abhandlung verdienen – hier seys genug dieses im Finstern raubende Ungeheuer nach seinen vorzüglichsten Merkmalen kennbar zu machen.

In einem Lande wo der Luxus durch alle Stände überhand genommen hat – wo die Beobachtung des sogenannten Wohlstandes Leute von Stande in die Nothwendigkeit setzt – oft Depensen zu machen die das Vermögen überschreiten – wo der Hofaufwand – das Spiel eine fast tägliche Abgabe aus Etikette auch denen auferlegt, die kaum so viel haben als der unentbehrlichste Flitterstaat erfordert – wo der Adel zu sinken anfängt, daß der eine seine Interessen nicht erhält, und der andere solche gar nicht – oder nicht[81] zur rechten Zeit aufbringen kann – wo mäßig besoldete Arbeiter, viel gebrauchen – das Kommerzium nicht neue Reichthümer zuführt und – der innere Reichthum aus Mangel des allgemeinen Credits, in Gewölbern und eisernen Kisten verschlossen liegt; da ist Geldmangel bey Großen und Kleinen, bey Reichen und Armen eine unvermeidliche Folge, da lauret der Wucherer nicht umsonst auf Raub – in seinen äußersten Bedrängnissen nahm Saul seine Zuflucht zu der Hexe von Endor deren schädliche Raze er vorher selbst verabscheuet und vertrieben hatte – Aus belagerten von Hunger geängsteten Städten laufen die Einwohner ins Lager der Feinde, exponiren sich der Ausplünderung um die dringende Anforderungen des Hungers zu stillen – in alten Zeiten verschrieben die Leute[82] ihre Seele dem Teufel um Geld zu bekommen und jetzt da mit diesem Schurken gar nichts mehr anzufangen ist, lauffen die Bedrängten den Wucherern in die Hände, die noch ärger sind als der Teufel und Galgenfristen für den Preis; das Vermögen ganzer Familien an sich zu reißen, verkaufen.

Meines Erachtens thun unsere Gesetze und deren Administratoren in Bestimmung und Bestrafung des Wuchers auf der einen Seite zu viel, und auf der andern zu wenig. Sie unterscheiden die Geldausleiher, welche mehr als Landübliche Interessen nehen, nicht von denen welche ihre erste Ausleihe nur zum Mittel brauchen; dem Schuldner der Spinne gleich einen Faden umzuwerfen, um sie dadurch in ihr Netz zu verwickeln, und bis aufs Mark auszusaugen so lange noch etwas[83] auszusaugen übrig ist. Und beyde, sowohl der, welcher sein Gut höher als zu 6 pro Cent auszubringen sucht, als auch die Räuberbande welche mit der Angel des ersten Anlehns das ganze Vermögen ihres Schuldners an sich bringet, werden zu sehr auf gleichem Fuße behandelt. Im ersten Fall ist es vielleicht keinen zu verdenken sein Capital so anzulegen wies ihm den meisten Nutzen bringt – in Handlungsgeschäften muß nicht bloß der Fond seine Zinsen tragen, auch der Fleiß die Arbeit die Mühe, das Rafinement muß bezahlt werden, der Mahler würde schlecht bestehen, wenn er bloß die Farben, die Leinnewand und von diesen baaren Auslagen die Interessen wieder bekäme, auch seine Kunst – die nur der Liebhaber bestimmt, muß belohnt werden. Ist vollends Risiko bey einem[84] Negoze, so muß der bloß mögliche Gewinnst das Risiko mit decken – – Es können Fälle vorkommen, wo mancher der, für den welcher zu risqviren Muth hat, eine ansehnliche Prämie bestimmt, mit einer Summe die bey ihm gewagt wird, sein Glück macht oder ein größeres Unglück von sich abwendet als die Prämie beträgt, die er dem bewilligte der eine Summe ohne Hypothek auf Verlust und Gewinnst wagte. Soll um deswillen die übereingekommene Prämie nicht bezahlt werden, weil sie die Grenzen der Landüblichen Zinsen überschritt? Oder soll das Wucher seyn, wenn jemand über gewöhnliche Intereße für sein Capital, sich auch eine Prämie für seine auf ungewissen Vortheil gewagte Hülfleistung bezahlen läßt? Wenigstens ist bey Behandlung und Stipulirung einer solchen[85] Prämie, der Anleiher immer noch sein freyer Herr, ist nicht gezwungen eine Bedingung einzugehen, die mit seinem Nutzen nicht übereinstimmt – Wenn er nicht unmündig ist, so hat er ein Recht über sein Vermögen zu disponiren – er kann, was er besitzt und was er künftig zu besitzen hoft, wegschenken wenn er will, warum nicht auch als Belohnung dem geben – der ihm gab, ohne Sicherheit es wieder zu bekommen?

Anders ist der Fall der heimlichen Räuber, die auf drey Monat leihen, wenn auf ein Jahr verlangt wird, und durch Prologations-Versprechungen den Anleiher verleiten, sich auf drey Monat einzulassen – die nach Verfließung dieses Termins, mit dieser Prolongation neue Bedingungen verbinden,[86] und jede Monat für Monat, für die höchsten Preise sich abkaufen lassen, die solchergestalt das Schwerdt der Gesetze betrüglicher Weise erschleichen, und dadurch den betrogenen Schuldner zwingen, sich für seine ganze Lebenszeit zu ruiniren – ihr ewiger Schuldner zu bleiben, weil nach zwiefacher Bezahlung, die Schuld immer größer wird – oder seine Person wie die Person eines verkauften Leibeigenen in den Stand der verlohrnen Freyheit hinzugeben.

Die erstern, welche obgedachtermaaßen – für ihre Risiko nur eine Prämie, über welche freywillig akkordirt wird verlangen, können nur Wucherer heißen; wenn sie ihre Bedingungen bloß nach Maaßgabe der Noth dessen, mit dem sie handeln bestimmen,[87] und in so einen Fall die Grenzen der Billigkeit überschreiten – Außerdem sind sie bloß Hasardeurs für eigene Rechnung, über welche sich Niemand beklagen sollte. Die andern sind die allerschädlichsten Räuber, welche in keiner politischen Gesellschaft, und in keinen Staat geduldet werden sollten, und wenn sie ihre fernere Duldung und Loßlassung von den Strafen welche die Gesetze diktiren, auch mit dem Raub von zehn Wucherern abkaufen wollten, denn ein solcher Dieb – bleibt für sein ganzes Leben ein Dieb der Staat der sie schützen würde, könnte nur ein Räuber-Staat seyn, der aus Stehlern von der einen und aus Helern von der andern Seite bestünde.

Glücklich ist der Staat, wo in solchem Fall des Monarchen Gesetz ist: Muß das Land meiden![88]

Möchte doch die Nation der heutigen Juden, welche seit wenigen Jahren durch vortrefliche Menschen, durch Gelehrsamkeit durch Verdienste um den Staat durch alle Arten von gesellschaftlichen Tugenden; sich über ein widriges Vorurtheil erhoben und auszuzeichnen angefangen hat, in diesem Stück selbst auf Reinigung ihrer Kolonie von reudigen Schaafen obiger Gattung ernstlich Bedacht nehmen, und den Auskericht dieser verderblichen Raze, welche die ganze Nation entweihet, aus ihrem Mitteln fortzuschaffen, Hand ans Werk legen, um den Christen ein gutes Beyspiel zu geben – Wir habens nöthig!


Xerxes, gab bey Thermopilä den Beweis, daß die Menge persianischer Weichlinge oder – undisziplinirter Wilden gegen eine weit geringerer Anzahl,[89] edler Spartaner, noch immer nicht des Sieges gewiß seyn dürfen – Um das Andenken dieser Begebenheit zu erneuern, wiederholte der große Soubise diesen Beweis bey Roßbach, wo das preußische Korps indeßen wirklich zu klein war, um alles gefangen zu nehmen, was Pardon rief – und bey mehr Gelegenheiten zeigte es sich, daß kleine Haufen ächter preußischer Spartaner gegen überlegene Heere nur den einzigen Fehler hatten, daß es an Händen fehlte um todtzuschlagen, was überwunden war, und seine schon geschlagene Seele, in Hofnung einer baldigen Wiederaufstehung, resignirt hatte.


Ygel, Blutygel – Man sagt es einer gewissen überaus polizirten Nation nach, daß ihre zahlreichsten Heere nicht so fürchterlich wären, um sich ihre[90] lebhaftesten Anfälle, nicht vom Leibe halten zu können, wenn ihnen Unerschrockenheit und anhaltender teutscher Muth entgegengesetzet würde. – Man hält sie also nicht für so gar gefährliche Feinde, aber für schlimme Freunde mit welchen man sich nicht behängen kann, ohne daß sie den Ygeln gleich, sich fest einfressen und den Leuten das Blut mit aller Gemächtigkeit aussaugen.


Zeit und Zeit, macht einen Unterschied. Wenn man jetzt alles das nachmachen wolte, was vor grauen Zeiten fromme Leute thaten, um sich ganze Nachkommenschaften zum Muster der Nachfolge aufzustellen; so würde man oft schön ankommen – – – Rollen, auf diesem Erdenrund heutiges Tages zu spielen, die vor alten Zeiten berühmt und Verehrungswerth[91] machten, dürften jetzt schwerlich – die Canonisation nach sich ziehen, und selbst damit, würde man jetzt nicht durchkommen, wenn man Christlichen Richtern und Obrigkeiten, über seine Unternehmungen die allertheureste Versicherung gäbe: daß es Gott so haben wolle. Vordem gieng das wohl an, da traute man noch aufs bloße Wort und auf Träume. Jetzt verlangt man schriftliche Beweise und gedruckte Vollmachten. – – – Warum? weil der Glaube bey vielen erkaltet ist.

Das war neuerlich die Klage über die jetzige im Argen liegende Welt, womit ein frommer Schulmeister in Pommern einen Bauern seines Orts unterhielt. Wenn sagte der Schulmeister, jetzt Gott jemanden im Traum erscheinen sollte, wie er einstmalen dem[92] Abraham erschien, und fordern sollte: Gehe hin und opfere mir deinen eigenen Sohn, wer würde in Einfalt des Glaubens, heutiges Tages so gehorsam seyn, es gleich zu thun, ohne sich erst lange mit Fleisch und Blut zu besprechen?

Ich solte doch denken Herr Schulmeister, sagte der Bauer, unsern Herrn Gott gäbe ich alles – er ging zu Hause schloß sich ein, und fing an von seinen drey Kindern, eins nach dem andern zu schlachten. Seine Frau hört schreyen, kann die Thür nicht öfnen, läuft ans Fenster und ruft! Was machst du Mann? mache auf! Nein ruft der Mann, nicht eher bis ich sie alle drey geopfert habe.

Aus Achtung für diesen Nachahmer Abrahams, verurtheilten die Richter[93] ihn nur auf Zeitlebens zur Festung. Der König hat diese Sentenz gemildert, und in Rücksicht auf die genuine Glaubens-Einfalt, diesen neuen Abraham – nur nach dem hiesigen Tollhause geschickt, wo er von männiglich zu sehen ist! Was nicht die Zeiten vor einen Unterscheid machen!

Quelle:
[Cranz, August Friedrich]: Charlatanerien in alphabetischer Ordnung als Beyträge zur Abbildung und zu den Meynungen des Jahrhunderts, 1–4, Berlin: 41781, 21781, 1781, 1781 [Nachdruck Dortmund 1978], S. 26-94.
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