Hn. Gregorio Schuberto, Rectori der Schulen zu Bartenstein, als er mit der VielTugendreichen Fr. Dorothea Beckschlagerin Hochzeit machte

den 3. Febr. 1648.


Syrach am 11. vers. 21. 22 biß zu Ende des Capittels.


Bleib du nur fest an Gottes Wort

Vnd übe fleissig dich darinnen,

Wart deines Ruffes fort vnd fort

Vnd ziehe dir es nicht zu Sinnen,

Wie sehr der Gottlos' eilt vnd läufft

Vnd immer Gut mit Gütern häufft,

Vertraw du Gott, nimm deiner Sachen

Dich fleissig vnd mit trewen an,

Gott ist, der tausent Künste kan,

Die Armen Leute reich zu machen.
[209]

Der Frommen Gut nimmt heimlich zu

Vnd mus zu seiner Zeit gedeyen.

Sprich nicht verzagt: Was hilfft mich's nu,

Vnd wessen sol ich mich erfrewen?

Auch nicht vermässen, bist du klug:

Es fehlt mir nie, ich habe gnug.

Muß dir das Glück zu willen stehen,

Gedenck, das Wetter endert sich;

Geht dir es schlimm, erinnre dich,

Daß dir es wieder wol-kan-gehen.


Gott weiß im Tod' auch jedem sacht,

Was er verdient hat, zuzumässen,

Nur eine böse Stunde macht,

Daß aller Frewde wird vergessen.

Wie wir gelebt, fällt vns doch ein

Erst in der letzten Todes-Pein.

Laß keines guten Standt dich hindern,

Schätz keinen seelig, lebt er noch,

Was er gewest, eräugt sich doch

Nach jhm an seinen Kindes-Kindern.

Quelle:
Simon Dach: Gedichte, Band 1, Halle a.d.S. 1936, S. 207-210.
Lizenz:
Kategorien: