Der ewige Rabe

[268] Der ewige Rabe im Walde schrie.

Bald hörst du ihn wie ein Kind aufweinen,

Bald klagen, wie in dem Stall das Vieh.

Am Waldrand muß er dir dann erscheinen

Auf schwarzen Flügeln, die um sich schlagen.

Er läßt sich wie's Schicksal nicht weiterjagen,

Als müßte er ewige Lasten mittragen

Und schleppte am eigenen Schatten schwer;

Schleppt wie jeder ein dunkel Gewicht nebenher.


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Max Dauthendey: Gesammelte Werke in 6 Bänden, Band 4: Lyrik und kleinere Versdichtungen, München 1925, S. 268-269.
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