Mit großen Gesten sich die Wolken in den Himmel teilen

[251] Es ziehen Wetterwolken auf in dunkelnden Zeilen,

Mit großen Gesten sich die Wolken in den Himmel teilen.

Wie von zerschlagenen Scheiben schauen

Vom Himmel die blauen Scherben und grauen.

Aufgeworfen steigt ein Acker zum Erdrand hin,

Obstbäume sind mit blühenden Scheitern darin.

Acker und Baumgerüste stehen unter des Himmels Ruinen,

Unter den Wolkenfetzen mit den Leidenschaftsmienen,

Die alle wie zerbrochene Tafeln den Griffeln der Blitze dienen.


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Max Dauthendey: Gesammelte Werke in 6 Bänden, Band 4: Lyrik und kleinere Versdichtungen, München 1925, S. 251-252.
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