Wie Maisonne durchdringt mich der Liebsten Gesicht

[254] Eine Pappel am Berg steht im Nachmittagslicht,

Maischein durch jedes Blättlein geht,

Kein Blatt der Sonne widersteht.


Maisonne allein hat jetzt überall Raum.

Der Fluß samt Häuser und der Stadt

In Sonne jetzt unterzugehen hat.


Vor Sonne seh' ich die Ferne nicht,

Vor Sonne seh' ich die Nähe kaum,

Wie Maisonne durchdringt mich der Liebsten Gesicht.


Quelle:
Max Dauthendey: Gesammelte Werke in 6 Bänden, Band 4: Lyrik und kleinere Versdichtungen, München 1925, S. 254.
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