7. Die drei Vögel

[171] (François Coppée.)


Ich sagte dem Tauber: Fleug', bis du entdeckt

Die Blume mit wonnigem Duft,

Die Herzen bezaubert und Liebe erweckt!

Doch der Tauber: »Zu schwer ist die Luft.«


Dem Falken: Erspähe, was Herzen bezwingt;

Und ist es versengendes Licht,

Sei der Retter, der es dem Himmel entringt!

Doch der Falke: »So hoch steig' ich nicht.«


Da sprach ich zum Geier: Nicht länger verwehrt

Sei dies Herz dir mit seinem Leid;

Nur lasse den Teil, der noch unversehrt!

Doch: – »Zu spät« – war des Geiers Bescheid.

Quelle:
Ludwig Ferdinand Schmid: Dranmor’s Gesammelte Dichtungen, Frauenfeld 41900, S. 171-172.
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