Es ist einem andern gedacht / vnd mir beschert.

[5] Der mensch nimpt jm offt etwas für / vnd geht doch alles hindersich / Gedenckt eyner hie hinauß / so geht es dort hinauß / auff dz Gottes will recht behalt / vnn laufft diß sprich wort inn steter vnd täglicher übung /daß eynem widerferet eben das man einem andern zů gedacht hat. das man je auß not můß sagen / Gott regiere also / daß jm niemand sein regiment kan ablernen / Er laßt die welt schaffen / arbeyten / sorgen /vnd handtieren / vnnd geschicht doch nicht wie die welt gedenckt vnnd abmisset. Die welt bawet grosse heuser / vnnd samlet grosse schätz / vnnd wenn der mensch gebawet vnd vil schätz gesamlet hat / vnd wil nun růh habē / so kompt der todt über jn / vnd erwürgt jn / vnd laßt hinder jm hauß vnd hoff / weib vnnd gelt einem andern / auff welchen er zuuor im leben nit het mögē dencken / daß er jm solches solt gebawet vnd gesamlet haben. Darumb ists war / Es ist mir bescheret / vnd eim andern gedacht.

Quelle:
Egenolff, Christian: Sprichwörter / Schöne / Weise Klugredenn. Darinnen Teutscher vnd anderer Spraach-en Höfflichkeit [...] In Etliche Tausent zusamen bracht, Frankfurt/Main 1552. [Nachdruck Berlin 1968], S. 5.
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