Am Meerufer

[82] Und Welle kommt und Welle flieht,

Und der Wind stürzt sein Lied,

Schaumwasser spielt an deine Schuhe

Knie nieder, Wandrer, ruhe.


Es wälzt das Meer zur Sonne hin,

Und aller Himmel blüht darin.

Mit welcher Welle willst du treiben?

Es wird nicht immer Mittag bleiben.


Es braust ein Meer zur Ewigkeit,

In Glanz und Macht und Schweigezeit,

Und niemand weiß wie weit –

Und einmal kommst du dort zur Ruh,

Lebenswandrer, Du.


Quelle:
Gerrit Engelke: Rhythmus des neuen Europa, Jena 1921, S. 82-83.
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Rhythmus des neuen Europa: Gedichte (German Edition)