Ich will heraus aus dieser Stadt

[33] Ich weiß, daß Berge auf mich warten,

Draußen – weit –

Und Wald und Winterfeld und Wiesengarten

Voll Gotteinsamkeit –


Weiß, daß für mich ein Wind durch Wälder dringt,

So lange schon –

Daß Schnee fällt, daß der Mond nachtleise singt

Den Ewig-Ton –


Fühle, daß nachts Wolken schwellen,

Bäume,

Daß Ebenen, Gebirge wellen

In meine Träume –


Die Winterberge, meine Berge tönen –

Wälder sind verschneit –

Ich will hinaus, mit Euch mich zu versöhnen

Ich will heraus aus dieser Zeit,


Hinweg von Märkten, Zimmern, Treppenstufen,

Straßenbraus –

Die Waldberge, die Waldberge rufen,

Locken mich hinaus!
[34]

Bald hab ich diese Straßenwochen,

Bald diesen Stadtbann aufgebrochen

Und ziehe hin, wo Ströme durch die Ewig-Erde pochen,

Ziehe selig in die Welt!


Quelle:
Gerrit Engelke: Rhythmus des neuen Europa, Jena 1921, S. 33-35.
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Rhythmus des neuen Europa: Gedichte (German Edition)