Zwölfter Tag

Welchen Eindruck dieser Brief auf mich machte, läßt sich errathen. Das Opfer einer höllischen Bande – ohne Rath, ohne Trost, ohne Hülfe, fremd in dieser ungeheuern Stadt – Was sollte aus mir werden! – Der Tag brach an, und mein Zustand gränzte an Wahnsinn.

Man verlangte mich zu sprechen – Eine schreckliche Ahnung durchdrang mein Herz. – Vier Männer traten herein – ich ward arretirt.

Wie ich aus meiner Wohnung, wie ich in das Gefängniß gekommen bin? Darnach[143] forsche ich umsonst – es ist ganz aus meinem Gedächtniß verschwunden. Als ich die Augen aufschlug, fand ich mich auf einem Bunde Stroh, von öden triefenden Mauern umgeben. Ich sank zurück und dachte nicht mehr.

Weg über diesen fürchterlichen Tag! – ich kann die Erinnerung nicht tragen.[144]

Quelle:
Karoline Auguste Ferdinandine Fischer: Vierzehn Tage in Paris. Leipzig 1801, S. 141-145.
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