I

[67] Deine stirne verborgen halb durch die beiden

Wölkchen von haaren (sie sind blond und seiden)

Deine stirne spricht mir von jugendlichem leide.


Deine lippen (sie sind stumm) erzählen die geschichte

Der seelen verurteilt in gottes gerichte.

Erregender spiegel (dein auge) spiel damit nicht!


Wenn du lächelst (endlich flog über dir der schlummer her)

Dein lächeln gleicht dem weinen sehr

Und du neigst ein wenig dein haupt von kummer schwer.

Quelle:
Stefan George: Das Jahr der Seele. Gesamt-Ausgabe der Werke, Band 4, Berlin 1928, S. 67.
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