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[126] Die steine die in meiner strasse staken
Verschwanden alle in dem weichen schooss
Der in der ferne bis zum himmel schwillt
Die flocken weben noch am bleichen laken
Und jagt an meine wimper sie ein stoss
So zittert sie wie wenn die träne quillt
Die sterne – mich verwirrendes geleite –
Verschwimmen: schau ich führerlos hinan
Und lassen mich mit grauser nacht allein
Ich schrecke vor der ungeahnten weite
Ich möchte langsam auf dem weissen plan
Mir selber unbewusst gebettet sein
Doch wenn die wirbel mich zum abgrund trügen
Ihr todes-winde mich gelinde träft:
Ich suchte noch einmal nach tor und dach –
Wie leicht dass hinter jenen höhenzügen
Geborgen eine junge hoffnung schläft!
Beim ersten lauen hauche wird sie wach.
Ausgewählte Ausgaben von
Das Jahr der Seele
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