[Der hügel wo wir wandeln liegt im schatten]

[110] Der hügel wo wir wandeln liegt im schatten ·

Indes der drüben noch im lichte webt

Der mond auf seinen zarten grünen matten

Nur erst als kleine weisse wolke schwebt.


Die strassen weithin-deutend werden blasser ·

Den wandrern bietet ein gelispel halt ·

Ist es vom berg ein unsichtbares wasser

Ist es ein vogel der sein schlaflied lallt?


Der dunkelfalter zwei die sich verfrühten

Verfolgen sich von halm zu halm im scherz ..

Der rain bereitet aus gesträuch und blüten

Den duft des abends für gedämpften schmerz.

Quelle:
Stefan George: Das Jahr der Seele. Gesamt-Ausgabe der Werke, Band 4, Berlin 1928, S. 110-111.
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