DER JÜNGER

[50] Ihr sprecht von wonnen die ich nicht begehre

In mir die liebe schlägt für meinen Herrn

Ihr kennt allein die süsse · ich die hehre ·

Ich lebe meinem hehren Herrn.


Mehr als zu jedem werke eurer gilde

Bin ich geschickt zum werke meines Herrn

Da werd ich gelten · denn mein Herr ist milde

Ich diene meinem milden Herrn.


Ich weiss in dunkle lande führt die reise

Wo viele starben · doch mit meinem Herrn

Trotz ich gefahren · denn mein Herr ist weise

Ich traue meinem weisen Herrn.


Und wenn er allen lohnes mich entblösste:

Mein lohn ist in den blicken meines Herrn.

Sind andre reicher: ist mein Herr der grösste

Ich folge meinem grössten Herrn.

Quelle:
Stefan George: Der Teppich des Lebens und die Lieder von Traum und Tod. Gesamt-Ausgabe der Werke, Band 5, Berlin 1932, S. 50-51.
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