III

[72] Ich stand im sommer wartend · mit erbleichen

Seh ich nun schon das scharlach-banner wehen

Es winkt dem tanz der ernter mit dem grabe

Mit ungepflückter frucht zerzaust vom sturme.


Nun schwindet mir der sorgenlosen glaube

Nun eil ich in der kargen frist und pflücke

Von dem was blieb und binde laub und blumen

Halbwelke wunder meiner grames-hand.


Die hand mit widmender verehrung hebt

Beschämt empor dir die verstreuten gaben –

So wenig von erträumter pracht ein zeichen

Wenn auch von mancher seltnen träne leuchtend ..


So wenig eine wahl von edelsteinen

Die ich dir vom geschick erobern wollte

Als je die mär von flammen-hass und -liebe

Kund wird durch diese brechend leise stimme.

Quelle:
Stefan George: Der Teppich des Lebens und die Lieder von Traum und Tod. Gesamt-Ausgabe der Werke, Band 5, Berlin 1932, S. 72.
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