[Dass er auf fernem felsenpfade]

[74] Dass er auf fernem felsenpfade

Sich einsam in dem lichte bade ·

Dass er dem laub dem wasser lausche

Und dass der klage klang verrausche ·

Dass er in sturmes trieb sich stähle

Und heiter sich die heimat wähle!


Aber durch wessen verwünschung und welche

Tücke gelangt er bei nacht an ein moor?

Auf dem leise sich neigenden stengel

Ragt aus dem ried eine lilje hervor ·

Flügel wiegen im milchweissen kelche.

Böser engel · verführender engel!


Der wandrer wankt im guten wege ·

Im schilfe ward ein raunen rege ·

Den langen schattenzug der rüstern

Verfolgt er jeder heilung bar ·

Sein auge flackert irr im düstern ·

Die winde wirren ihm das haar.

Quelle:
Stefan George: Hymnen, Pilgerfahrten, Algabal. Gesamt-Ausgabe der Werke, Band 2, Berlin 1928, S. 74-75.
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Hymnen: Pilgerfahrten ; Algabal (German Edition)