[Die frühe sonne küsst noch ohne feuer]

[75] Die frühe sonne küsst noch ohne feuer

Den kies der langsam seine feuchte gibt

Im heim das seiner herrin immer teuer

Sobald sie kühlung und den frieden liebt.


Sie wandelt aus der blau berankten tür

Durch ihre nelken astern und reseden

– Ihr haucht auch noch wie vormals für und für:

Du bist die königin im blumeneden? –


Ihr fliegend band verscheucht die schmetterlinge ·

Die beiden palmen zucken vor dem wind ·

Verdrossen wittert sie den stolz der dinge

Die nur zum blühen aufgesprossen sind.

Quelle:
Stefan George: Hymnen, Pilgerfahrten, Algabal. Gesamt-Ausgabe der Werke, Band 2, Berlin 1928, S. 75-76.
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Hymnen, Pilgerfahrten, Algabal
Sämtliche Werke in 18 Bänden. Bd. 2: Hymnen. Pilgerfahrten. Algabal.
Hymnen: Pilgerfahrten ; Algabal (German Edition)