146. Das Haus des Kaisers zu Stendal.202

[137] Die Stadt Stendal, welche früher die Hauptstadt der ganzen Altmark war, ist vom Kaiser Heinrich dem Finkler zum Schutze gegen die Wenden erbaut worden. Ihr Name soll eigentlich Steinthal gewesen sein, davon, daß sie in einem steinigen Thale liegt. Der genannte Kaiser hat sich nun hier oftmals aufgehalten und seine Wohnung in einem Hause gehabt, welches noch jetzt gezeigt wird, ob es gleich seit jener Zeit umgebaut worden ist. Es steht an der Ecke der Jakobskirche, nach dem sogenannten alten Dorfe hin, dem ältesten Theile der Stadt. Es ist zum ewigen Wahrzeichen, daß der Kaiser Heinrich einst daselbst gewohnt, oben in seiner Giebelwand nach der Jakobikirche hin ein schwarzer Mohrenkopf eingemauert worden.

202

S. Sammlung zu einer Chronik von Stendal Th. I. S. 4.

Quelle:
Johann Georg Theodor Grässe: Sagenbuch des Preußischen Staates 1–2, Band 1, Glogau 1868/71, S. 137.
Lizenz:
Kategorien:
Ausgewählte Ausgaben von
Sagenbuch des Preußischen Staats
Sagenbuch des Preußischen Staats: Erster Band
Sagenbuch des Preußischen Staats: Zweiter Band
Sagenbuch des Preußischen Staats: Erster Band
Sagenbuch des Preußischen Staats: Zweiter Band