460. Es sieht sich Einer lebendig im Sarge.546

[394] Friedrich Taubmann, der bekannte Wittenberger Professor, ward krank; da däuchte es ihm eines Morgens am Anfange seiner Krankheit, als wenn er neben seinem Bette einen langen Sarg sähe, worin ein Mann lag, der ihm in Allem ähnlich war. Anfangs hielt er es für eine Augentäuschung, richtete sich deshalb auf und sah etwas ängstlicher nach; da fand er, daß es Wahrheit war und machte sich daraus die Rechnung, daß auf diese Weise der Ausgang seiner Krankheit vorbedeutet werde. Dieses Gesicht erzählte er mit fröhlichem Angesicht seinen Freunden, die ihn besuchten, und bereitete sich zum Tode, der auch am 24. Mai 1613 erfolgte.

546

S. Remigius Bd. II. S. 424.

Quelle:
Johann Georg Theodor Grässe: Sagenbuch des Preußischen Staates 1–2, Band 1, Glogau 1868/71, S. 394.
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