718. Der Pestbalg zu Bottrup.834

[685] Im Jahre 992 wurde zu Bottrup im Münsterschen ein Kind geboren, welches vorn einem Menschen, hinten aber einer Gans ähnlich sah. Die Zähne desselben waren gelb wie Safran, die Augen wild und schmutzig, und Alle, welche das Ungeheuer anblickten, bekamen die Pest, welche sich hierauf in ganz Deutschland verbreitete und viele Tausend Menschen hinwegraffte. Einige hielten diese Mißgeburt für den Teufel selbst, welcher zum größten Glück der Welt am vierten Tage von dannen gefahren sein soll, als das Kind getauft wurde.

834

S. Dittmar, Chron. L. IV.

Quelle:
Johann Georg Theodor Grässe: Sagenbuch des Preußischen Staates 1–2, Band 1, Glogau 1868/71, S. 685.
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