293. Die Sagen von dem Gröditzberg.

[353] (Nach J.G. Bergemann, Sagen der alten Burgfeste Gröditzberg in ein romantisches Gewand eingekleidet. Bunzlau o.J. (1835) in 8°.)


Der in einem schönen romantischen Thale zwischen Löwenberg, Bunzlau, Haynau und Goldberg gelegene 1255 Fuß hohe Gröditzberg soll seinen Namen entweder von dem angeblich hier verehrten alten deutschen Götzen Crodo oder von dem h. Ritter St. Georg haben, dessen Statüe einst auf seinem Gipfel gestanden haben soll, allein da schon in einer Bulle vom Jahre 1245 eine Burg Grodyz (poln. ist Grodz[a] = Befestigung) hier genannt wird, welche das Kreisgericht gehabt haben mag, so ist es wahrscheinlich, daß sein Name hiervon abzuleiten ist. Existirt hat übrigens wahrscheinlich eine Polnische Kastelanei hier schon seit 1089 und bis zum Jahre 1675 gehörte sie der in diesem Jahre erloschenen Familie der Herzöge von Liegnitz aus dem Piastischen Stamme an, im Jahre 1633, 5/6. Oktober, ward die damals sehr feste Burg des Nachts von den Truppen Wallensteins durch Verrath erstiegen und zum Theil in Brand gesteckt und verwüstet und im Jahre 1646 das, was noch von ihr erhalten war, auf Befehl des kaiserlichen Generals Monteverques völlig zerstört, die übrig gebliebenen Theile, der große Thurm und ein Theil des stehengebliebenen Schlosses stürzten 1751 und 1766 völlig ein und erst 1823 sind die ehrwürdigen Trümmer in der jetzigen Weise von dem damaligen Besitzer der ganzen Herrschaft, dem Herrn Benecke von Gröditzberg restaurirt worden. Von diesem Schlosse giebt es nun aber folgende Sagen:

Quelle:
Johann Georg Theodor Grässe: Sagenbuch des Preußischen Staates 1–2, Band 2, Glogau 1868/71, S. 353.
Lizenz:
Kategorien:
Ausgewählte Ausgaben von
Sagenbuch des Preußischen Staats
Sagenbuch des Preußischen Staats: Erster Band
Sagenbuch des Preußischen Staats: Zweiter Band
Sagenbuch des Preußischen Staats: Erster Band
Sagenbuch des Preußischen Staats: Zweiter Band