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[264] 1.
Weg / Eytelkeit!
du must bey seit /
der Andacht Platz zu machen;
daß das Sünd-entschlummert Herz
mög zu Gott erwachen.
2.
Weg / Scherz und Spiel!
jetzt ist mein Ziel
auf Christi Creutz gerichtet:
weil sein unerhörte Lieb
mich dazu verpflichtet!
3.
Weg / Zier und Pracht!
Schmuck / gute Nacht!
ich will den Sack anziehen /
und der Laster Uppigkeit
durch die Buße fliehen.
[265]
4.
Astrea schön!
ich laß dich stehn:
den Seelen-Hirt zu lieben.
Er / der rechte Celadon /
ist beständig blieben.
5.
Am Bach Kidron /
vor dem Lignon /
will ich mich jetzt begeben:
weil an ihm sein Leben ende
meines Lebens Leben.
6.
Sein Creutz ist nun
Liebs-Warheit Brunn:
wo wird mit Freud erblicket /
wie der schönste Gottes Sohn
ist mit Lieb verstricket.
7.
Der Leuen Grimm /
durch seine Stimm /
er sterbend macht zu steinen:
auf daß könt' / an seinem Blut /
Gottes Lieb erscheinen.
[266]
8.
Ich schreib mit Fug:
es ist genug!
Gott ist nunmehr vergnüget.
Zeit ists / daß auf seinen Schmerz
er mit Freuden sieget.
9.
Du Königs Sohn /
Roseleon!
bist auch in Lieb gefangen!
an deins Wortes Degen- Spitz'
alle Reich' auch bangen.
10.
Liebhaber / weicht!
dann keiner gleicht
dem Herren Christ / im lieben.
Alles ist ein kühles Thau /
was von euch geschrieben.
11.
Nun komm / mein Schatz!
du hast schon Platz:
mein Herz gehört dir eigen.
In mir muß jetzund die Welt /
dich zu hören / schweigen.
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Geistliche Sonnette, Lieder und Gedichte
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