Auf die Gott-beliebende Glaubens stärke

[33] Weil dir der starke Glaub / das Allmacht-Mark aussaugen /

Mein Herrscher / so gefiel / daß Mosen du gestrafft /

als zweiflend' er gewankt an jenes Felsen Safft.

Wird / mein' Erz-zuversicht in deine güt / was taugen.

Er hat / was hartes zwar / doch gleichwol was / vor Augen.

Ich häng' entgegen ganz an unsichtbarer krafft:

und ist mir (was noch mehr) gar dunkelhafft geschafft /

das ich es mir oft selbst in meinem Sinn ablaugen:

doch nur aus Gottes forcht / nicht auß unglaubigheit.

Mein höchster Gott / du weist / wie sehr ich dir die Ehre

der Allmacht gieb' / und glaub' ein eusserst hohe sach.

Es fliegt in dein' allhöch der Glaube nie zu weit.

Dein unerdenklichs Lob durch dieses wunder mehre.

Mein Glaubens-Felse werd' ein klarer freudenbach.

Quelle:
Catharina Regina von Greiffenberg: Geistliche Sonnette, Nürnberg 1662, S. 33-34.
Lizenz:
Kategorien:
Ausgewählte Ausgaben von
Geistliche Sonnette, Lieder und Gedichte
Geistliche Sonnette, Lieder und Gedichte