11.

[30] Nun stirbt auch er, vom bittren Los bezwungen.

Auf seine Beute stürzt ihn Todes Macht.

Verliebten gleich in süßer Liebesnacht,

Im Tode halten sie sich eng umschlungen.


Unzählge Geier schweben auf der Schlacht,

Auf jeden Fels der Berge hingeschwungen.

Sie spähen sorgsam in die Niederungen.

Des Schauspiels Wächter halten stumm sie Wacht.
[30]

Wie sich die Menge drängt in die Arenen,

So fliegen neue stets von Meer und Land.

Schon grau von ihnen sind der Berge Lehnen.


Von Asiens Küste kamen sie zum Feste,

Da sie den Blutgeruch im Wind erkannt,

Der großen Tafeln fürchterliche Gäste.

Quelle:
Georg Heym: Dichtungen und Schriften. Band 1, Hamburg, München 1960 ff., S. 30-31.
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