8.

[28] Der Griechen Mitte wankt schon in der Schlacht,

Die schwache Tiefe weicht vor den Barbaren,

Die, einem Sturmbock gleich, mit allen Scharen

Im Keile stürmen, riesger Übermacht.


Vor manches Griechen Augen wird es Nacht.

Ins Knie sinkt der, helmlos, den Streichen offen

Das bare Haupt. Der stürzt, ins Herz getroffen,

Da eine Lanze durch den Panzer kracht.


Sie schleudern Brände von der Tiere Türmen.

Die Neger schlagen drein mit erznen Keulen.

Die wilden Skythen mit den Rossen stürmen.


Wie Fluten brechen durch der Deiche Haft,

So bricht das Schlachtvolk durch mit Schrein und Heulen,

Zerreißt der Griechenkette stolze Kraft.

Quelle:
Georg Heym: Dichtungen und Schriften. Band 1, Hamburg, München 1960 ff., S. 28.
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