Träumerei in Hellblau

[337] Alle [Landschaften] haben

Sich mit Blau gefüllt.

Alle Büsche und Bäume des Stromes,

Der weit in den Norden schwillt.


Blaue Länder der Wolken,

Weiße Segel dicht,

Die Gestade des Himmels in Fernen

Zergehen in Wind und Licht.


Wenn die Abende sinken

Und wir schlafen ein,

Gehen die Träume, die schönen,

Mit leichten Füßen herein.


Zymbeln lassen sie klingen

In den Händen licht.

Manche flüstern, und halten

Kerzen vor ihr Gesicht.
[337]

Quelle:
Georg Heym: Dichtungen und Schriften. Band 1, Hamburg, München 1960 ff., S. 337-338.
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