[Von den Halden herab]

[176] Von den Halden herab

Rinnen Ströme von Licht,

Durch die Wellen am Weiher

Der Goldschein bricht.
[176]

Es brennen die Rosen,

Es funkelt der Bach,

Es blitzt wie Silber

Das Kirchendach.


Die Augen der Menschen

Leuchten so grell –

Wohin dich flüchten,

Kranker Gesell?


Laß deine Liebste

Lösen ihr Haar,

Birg ihr am Busen

Dein Augenpaar.


Ward es von Wachen

Und Weinen wund,

Im Lockenschatten

Schläft sich's gesund.

Quelle:
Paul Heyse: Gesammelte Werke, 3 Reihen in 15 Bänden, Reihe 1, Band 5, Stuttgart 1924, S. 176-177.
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