Das Zeichen

[196] Und wie wir uns ersehen,

Tief eins ins andre gehen,

Es bleibt doch nicht bestehen:

So wenig wie ein Kuß.


Es bleibt um Brust und Wangen

Nichts von so viel Verlangen,

Kein Zeichen bleibet hangen

Auch von so vielem Glück.


Und trügest du ein Zeichen,

Ein purpurrotes Zeichen,

Es müßte auch verbleichen,

Es ginge auch dahin!

Quelle:
Hugo von Hofmannsthal: Gesammelte Werke in zehn Einzelbänden. Band 1: Gedichte, Dramen, Frankfurt a.M. 1979, S. 196-197.
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