25.

[272] Still, still, Kind, still! es war ein Traum.

Die Wellen grün und weiss der Schaum.

Er rollt durch den Sonnenschein, blitzt und zerstiebt –

Es war ein Traum, dass es Rosen giebt!

Es war ein Traum, dass ein deutscher Wald

Hoch über dir grün seine Wipfel geballt,

Und dass dort, von Menschen wie du gesehn,

Berge, Thäler und Städte stehn!

Schon seit Wochen sahst du kein Streifchen Land,

Hinter dir liegt, was du Welt genannt.

Nun giebt's kein Leid mehr und keine Lust,

Nun schlägt kein Herz mehr in deiner Brust!

Das Segel blitzt, die Welle schäumt,

Es war ein Traum, wie ein Kind ihn träumt;

Der Schornstein raucht, die Möwe flieht,

Nichts, nichts, so weit dein Auge sieht,


Nur:

Himmel und Wasser![272]


Quelle:
Arno Holz: Buch der Zeit. Berlin 21892, S. 272-273.
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