Lob-Liedlein

Zu Ehren der Schwedischen Cronen/ Vnd allen die darunter wohnen/

[275] Gestellt den 7 Septembris, Anno 1644, in der Königlichen Statt Stockholm.


Im thon: Daphnis om en Sommner Natt/ etc.


K.

S.

D.

L.

K.S.D.L.Z.L.D.S.K.

L.

D.

S.

K.


Kommet Singet Dis Liedlein Zum Lob

Der Schwedischen Königinnen.


Gott erhalte die Hochlöblich Königin auch die ochedle Reichs Herrn.


1.

Großmächtigste Königin

Fräwlein Hochgeboren/

Durchleuchtigste Groß-Fürstin

Von Gott außerkoren/

Zu führen das Regiment/

Im Königreich Excellent;

Gott woll langes Leben

Ewer Maystät geben.
[276]

2.

O Ruhm-würdigs-Schweden-Reich/

Frew dich deiner Cronen;

Kein Königreich ist dir gleich

In dir ist gut wohnen;

Bey dir suchen schirm und schutz

Wider ihrer Feinde trutz

Frembde/ Wittwen/ Waisen/

Hoch bistu zu preisen.


3.

Trewlich meynt es Gott mit dir/

Gibt dir Glück für allen/

Vnd lesst/ des sind frölich wir/

Deine Feinde fallen/

Du gewinnest Städt und Land/

Wirst in aller Welt bekandt/

Gott laß deine Thaten

Ihm zum Lob gerathen.


4.

Tapffer Helden und Reichs-Räth

Mit Weißheit geziehret

Hat Königlich Mayestät/

Alles wird regieret

Durch Sie sehr wol und löblich/

Schweden ich preiß seelig dich/

Auch mich/ weil ich wohne

Vnter deiner Crone.


5.

Erfrewt euch der Herrlichkeit

Vnser Königinnen;

Kommet her von nah und weit/

Schweden/ Lappen/ Finnen;

Ihr Frantzosen hier im Reich/

Deutschen/ Russen/ allzugleich/

Helfft diß Reich erheben

Drinn wir friedlich leben.
[277]

6.

Haltet Fest/ seyt frewden voll/

Spielt lieblich auff Seyten/

Alles Volck in Schweden soll

Schweden Lob außbreiten/

Schweden Reich ist Lobens wert/

Schweden wird billich geehrt/

Schweden Reich florieret/

Schweden triumphieret.


7.

Die Hochlöblich Königin

Woll' der Herr bewahren

Für Vnglück/ und wie vorhin

Im Fried frölich spahren:

Auch die Hochedle Reichs Herrn,

Die des Landes Wolfart mehrn/

Zu lob seinem Nahmen

Lang erhalten/ Amen.


M.

G.

M.G.E.G.M.

G.

M.


Mein Gott Erhöre Gnädig Mich.

Diß bitt täglich von Hertzen ich


Anna Ovena Hoyers.

Quelle:
Anna Ovena Hoyers: Geistliche und Weltliche Poemata, Amsteldam[!] 1650, S. 275-278.
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