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1.
Die Sonne geht nunmehr zu Rüste/
Wo tausend hingegangen seyn.
Der Glantz/ der uns zuvor begrüste/
Hült sich in Todes Schatten ein.
Die Hertzen aber möchten brechen/
Die schon im Blute thränend stehn/
Daß wir die Worte sollen sprechen:
Den Gang der Welt muß alles gehn/
Ein Herr/ der stets vor Augen schwebet/
Hat andern gleich den Todt erlebet.
Echo: Er lebet.
2.
Er lebet/ weil kein Glantz verschwindet/
Den Tugend angezündet hat.
So wenig man das Meer ergründet/
So wenig man das Sonnen Rad/
In seinem Lauffe weiß zu halten/
So wenig wird dieß hohe Hauß/
An Sternen klaren Ruhm erkalten/
So wenig löscht sein Feuer aus.
Doch was uns muß zu Wermuth werden/
So lebt der Graf nicht mehr auf Erden.
Echo: auf Erden.
[275]
3.
Auf Erden/ wo? in aller Hertzen/
Der Hochbetrübten Gräfin Brust?
Wo ihrer güldnen Treue Kertzen
Kein Sturm zu löschen nie gewust?
Weil Phœnix aus der Aschen steigen/
So lebt er auch und wird zuletzt
Mit tausend tiefen Ehr-Bezeigen
Bey jedem lebend beygesetzt.
Trost/ Augen-Lust sind nur gehoben/
Hier lebt er nicht/ rufft man dort oben.
Echo: dort oben.
4.
Er lebt auf Erden und dort oben/
So rufft der Wiederschall zurück!
Man muß auch Gott im Creutze loben.
Betrübt/ doch seeliges Geschick!
Durch Thränen/ die auf Erden fallen/
Muß eine Freuden-Ernd' entstehn/
Daß wir einst Perlen und Corallen
In diesem Unglücks Meere sehn.
Gott laß uns hier im Seegen schweben/
Und unsre theure Herrschafft leben.
1 Zu diesem Gedicht hat ein Echo bey dem Schlosse von Gleichen anlaß gegeben.
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