Sechzehnter Auftritt.

[280] Die drei Grafen.


HYAZINTH. Also – wir haben alle drei dasselbe unterschrieben?

BAPTIST. Ja freilich!

HYAZINTH. Auf Einem Blatte?[280]

CHRISTOPH. Richtig! – daß wir die Regierung niederlegen.

HYAZINTH. Niederlegen! – Nun fragt sich's nur, ob wir das auch wohl sollten?

CHRISTOPH. Ja so?

BAPTIST. Ob's schicklich wäre?

HYAZINTH. Ist scharf zu ponderiren.

BAPTIST. Es macht so viel Molestien –

CHRISTOPH. Kann nichts eintragen, weil nichts mehr vorhanden ist –

HYAZINTH. Und wird einem – von Gemeindevorstehern, Journalisten, Reisenden, und der Nachkommenschaft – so immer das Gewissen damit gehetzt – daß nicht viel mehr dabei heraus kommt. – Die jüngern Regenten heben alles auf – Leibeigenschaft, die Wildbahn, und den Dienstverkauf – so daß man daneben aussieht – wie gar kein Landesvater.

CHRISTOPH. So geben wir's denn auf.

HYAZINTH. Eh bien! – jedoch sub Conditione, daß alles unter unserm Namen und Wapen gehe.

BAPTIST. Und daß ein jeder dennoch einen Zug von Sechsen erhalte.

CHRISTOPH. Und zwei Laufer mit Steifröcken.

HYAZINTH. Wem geben wir's denn ab?

CHRISTOPH. Dem Grafen Bardenrode. – Die Baronesse scheint's aber nicht zu glauben.

HYAZINTH. So ist der Narr im Spiele.

BAPTIST. Von Rechts wegen!


Quelle:
August Wilhelm Iffland: Theater. Band 4, Wien 1843, S. 280-281.
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