96. Zykel

[532] Schaudernd lief er draußen um die Stelle vorbei, wo in der vorigen Nacht die Leichen-Seherin gestanden hatte, um ihre in schwarze Menschen verwandelten Träume langsam von der Bergstraße herunterziehen zu sehen. – Es war ein stiller, warmer, blauer Nachsommer-Nachmittag – das Abendrot des Jahres, das rotglühende Laub, zog von Berg zu Berg – auf toten Auen standen die giftigen Zeitlosen unverletzt beisammen – auf den übersponnenen Stoppeln arbeiteten noch Spinnen am fliegenden Sommer und richteten einige Fäden als die Taue und Segel auf, womit er entfloh – der weite Luft- und Erdkreis war still, der ganze Himmel wolkenlos – und die Seele des Menschen schwer bewölkt.

Albanos Herz ruhte auf der Zeit wie ein Kopf auf dem Enthauptungsblock – – Nichts sah er im weiten Himmelsblau als die darin fliegende Liane, nichts, nichts auf der Erde als ihre liegende leere Hülle.

Er zuckte, da ihm plötzlich auf der Blumenbühler Höhe das weiße Bergschloß entgegenglänzte. Er rannte hinab – wild vor dem verhaßten entstellten Blumenbühl vorbei – und draußen in den tiefen Hohlweg hinauf, der zum Bergschloß führet. Da aber dieser sich in zwei aufsteigende Täler spaltet: so verirrte sich der vom Schmerz verschleierte Mensch in das linke und eilte zwischen dessen Wänden immer heftiger, bis er nach langem Treiben auf die Höhe heraustrat und das schimmernde Trauerschloß hinter sich erblickte. Da war ihm, als rühre sich die weite hinabliegende Landschaft wie ein stürmendes Meer durcheinander mit wogenden Feldern und schwimmenden Bergen; und der Himmel schauete still und hell auf das Bewegen nieder. Nur unten am westlichen Horizonte schlief eine lange dunkle Wolke.

Er stürmte wieder bergab und kam in wenigen Minuten im kleinen Blumengarten des Trauerhauses an. Als er heftig durch[532] ihn schritt, sah er oben an den Schloßfenstern mehrere Menschenrücken; wenn sie sich umkehren (sagt' er), so wird sogleich die Sage umlaufen: der Mörder kommt. Jetzt trat die Ministerin an ein Fenster, wandte sich aber schnell um, da sie ihn erblickte. Er stieg schwer die Treppe hinauf, der Lektor kam ihm gerührt entgegen, sagte zu ihm: »Fassung für Sie und Schonung für andere! Sie haben keinen Zeugen Ihrer Unterredung als Ihr Gewissen« und machte dem stummen Jüngling das stille Krankenzimmer auf.

Vom Schmerz belastet und gebückt, trat er leise hinein. In einem Krankenstuhl ruhte eine weißgekleidete Gestalt mit weißen, tiefen Wangen und ineinandergelegten Händen und lehnte den Kopf, den ein bunter Grasblumenkranz umzog, an die Seitenlehne. Es war seine vorige Liane. »Sei mir willkommen, Albano!« sagte sie mit schwacher Stimme, aber mit dem alten, aufgehenden Sonnen-Lächeln und reicht' ihm die mühsam gehobne Hand entgegen; das schwere Haupt konnte sie nicht erheben. Er trat hin, sank auf die Knie und hielt die teuere Hand, und die Lippe zitterte stumm. »Sei mir recht willkommen, mein guter Albano!« wiederholte sie noch zärtlicher in der Meinung, er hab' es das erstemal wohl nicht gehört; und alle Tränen seines Herzens riß die bekannte wiederkommende Stimme in einem Regen nieder. »Auch du, Liane!« stammelte er noch leiser. Mühsam ließ sie ihr Haupt auf die andere, ihm nähere Lehne herüberfallen; da schaueten ihre lebensmüden blauen Augen recht nahe seine feurigen nassen an; wie fanden beide ihr Angesicht von einem langen Schmerz entfärbt und veredelt! Rotwangig und vollblühend und Schmerzen tragend war Liane in das kalte fremde Totenreich der schweren Prüfung für die höhere Welt gegangen, und ohne Farbe und ohne Schmerzen war sie wiedergekommen und mit himmlischer Schönheit auf dem irdisch-verblühten Gesicht – Albano stand vor ihr, auch bleich und edel, aber er brachte auf dem jungen kranken, eingefallnen Angesicht die Kämpfe und die Schmerzen zurück und im Auge die Lebens-Glut.

»Gott, du hast dich verändert, Albano« – fing sie nach einem langen Blicke an – »Du siehst ganz eingefallen aus – Bist du so krank, Lieber?« – fragte sie mit der alten Liebes-Bekümmernis,[533] die ihr weder der fromme Vater noch der letzte Genius, der den Menschen erkältet gegen das Leben und Lieben, eh' er es entrückt, aus dem Herzen nehmen konnten. – »O, wollte Gott! – Nein, ich bins nicht«, sagte er und erstickte aus Schonung den innern Sturm; denn er hätte so gern seinen Jammer, seine Liebe, seinen Todes-Wunsch ausgerufen vor ihr mit einem tödlichen Schrei, wie eine Nachtigall sich zu Tode schmettert und vom Zweige stürzt.

Ihr erkältetes Auge ruhte, sich erwärmend, lange auf seinem Angesicht voll unaussprechlicher Liebe, und sie sagte endlich mit schwerem Lächeln: »So liebst du mich also wieder, Albano! – Du hattest dich auch in Lilar ganz geirrt. Erst nach langer Zeit wird mein Albano es erfahren, warum ich von ihm gewichen bin, nur zu seinem Wohl. Heute, heute an meinem Sterbetage sag' ich dir, daß mein Herz dir treu geblieben. – Glaub es mir! – Mein Herz ist bei Gott, meine Worte sind wahr – Sieh! darum bat ich dich heute zu mir – denn du sollst sanft, ohne Reue, ohne Vorwurf auf deine erste Jugendliebe herübersehen in deinem künftigen langen Leben. – Heute wirst du nicht böse über die kleine Linda, daß sie vom Sterben spricht – Siehst du wohl, daß ich damals recht hatte? – Hole mir das Blatt dort!«

Er gehorchte; es war ein mit zitternder Hand gemachter Umriß von ihr, der Lindas edeln Kopf vorstellte. Albano sah das Blatt nicht an. »Nimm es zu dir«, sagte sie; er tat es. »Wie bist du so willig und gut!« (sagte sie) »Du verdienst Sie – ich nenne sie dir nicht – als den Lohn deiner Treue gegen mich. Sie ist deiner würdiger als ich, sie blüht wie du, siecht nicht wie ich; aber tu ihr nie unrecht – Deine Liebe zu ihr ist mein letzter Wunsch Wirst du mich betrüben, festes Gemüt, durch ein heftiges Nein?« –

»Himmels-Seele!« – (rief er und blickte sie bittend an und brachte ihr das Totenopfer des erstickten Neins) »ich antworte dir nicht – Ach vergib, vergib der frühern Zeit!« – Denn nun sah er erst, wie demütig, leise und doch innig die zarte, stille Seele ihn geliebt, die noch jetzt im zerfallenden Körper ganz wie an Lilars schönen Tagen sprach und liebte, so wie die schmelzende[534] Glocke im brennenden Turm noch aus den Flammen die Stunden tönt.

»So lebe nun wohl, Geliebter!« (sagte sie ruhig und ohne Träne, und ihre matte Hand wollte seine drücken) »Reise glücklich in das schöne Land! – Habe ewigen Dank für deine Lieb' und Treue, für die tausend frohen Stunden, die ich dort erst verdienen will163, für Lilars schöne Blumen ... Die Kinder meiner Chariton haben sie mir aufgesetzt164 ... Je ne suis qu'un songe – – Was wollt' ich dir sagen, Albano? Mein Lebewohl! Verlasse meinen Bruder nicht! – O, wie du weinst! Ich will noch für dich beten!« –

Die Sterbenden haben trockne Augen. Das Gewitter des Lebens endigt mit kalter Luft. Sie wissen es nicht, wie ihre lallende Zunge einschneide in die weit aufgerissenen Herzen. Die sanfteste Seele wußt' es nicht, wie sie ein Schwert nach dem andern durch ihren Albano stieß, der es nun fühlte, daß er der Heiligen, der schon die Frühlingswinde, die Frühlingsdüfte des ewigen Ufers entgegenzogen, nichts mehr sein, nichts mehr geben konnte, nicht einmal die Demut nehmen.

Als sie es gesagt, richtete ihr Haupt mit der Blumenkrone sich begeistert auf, sie zog ihre Hand aus seiner und betete laut mit Inbrunst: »Erhöre mein Gebet, o Gott! und lasse Ihn glücklich sein, bis er eingeht in deine Herrlichkeit. Und wenn er irret und wankt, so schon ihn, o Gott! und lasse mich ihm erscheinen und ihm zureden. – Dir aber allein, du Allgütiger, sei Preis und Dank gesagt für mein frohes, stilles Leben auf der Erde, du wirst mir nach der Ruhe droben schenken den schönen Morgen, wo ich arbeiten kann.... Wecke mich früh aus dem Todesschlafe.... Wecket mich, wecket! ... Mutter, das Morgenrot165 liegt schon auf den Bäumen.« –

Da stürzte die Mutter ins Zimmer mit andern Men schen. Der todesschlaftrunkne Blick und das Irrereden sagten an, daß nun[535] der kalte Schlaf mit offnen Augen komme. »Erscheine mir, du bist ja bei Gott!« rief Albano sinnlos. Umsonst wollt' ihn Augusti wegführen; ohne Antwort, ohne Regung stand er eingewurzelt fest. Liane wurde immer blasser, der Tod schmückte sie mit dem weißen Brautkleid des Himmels an; da hörte sein weinendes Auge auf, die Qual gefror, und das weite, schwere Eis der Pein füllte die Brust.

Unverrückt hing Lianens Blick an einer lichten Stelle des sanft bezognen Abendhimmels, wie forschend und erwartend, daß der Himmel aufgehe und die Sonne gebe. Gleichgültig gegen alle stürmte ihr Bruder jammernd herein: »Geh nicht zu Gott, ich seh' dich sonst nie mehr – sieh mich an, segne, heilige mich, gib mir deinen Frieden, Schwester!« – Sie war still in die lichter aufbrechende Sonnenwolke vertieft. »Sie hält dich für mich« (sagte Albano zu Karl wegen ihrer ähnlichen Stimmen) »und gibt dir keinen Frieden!« – »Stiehl meine Stimme nicht«, sagte Karl zornig. – »O, lasset Sie in Ruhe«, sagte die Mutter, aus deren gebückten Augen nur kleine, sparsame Tränen auf den Kranz der Tochter zitterten, deren mattes, nach dem Himmel aufblickendes Haupt sie an sich angelehnt mit beiden Händen hielt.

Auf einmal, als die Sonne die Wolken wie Augenlider aufschlug und hell herunterblickte, erschütterte sich die stille Gestalt; Sterbende sehen doppelt, sie sah zwei Sonnenkugeln und rief, an die Mutter geschmiegt: »Ach Mutter, wie groß und feurig sind seine Augen!« – Sie sah den Tod am Himmel stehen. »Bedecket mich mit dem Leichenschleier« (flehte sie ängstlich) »meinen Schleier!« Ihr Bruder griff nach ihm und deckte damit die irren Augen und die Blumen und Locken zu; auch die Sonne zog schonend wieder das Gewölke über sich.

»Denk an den allmächtigen Gott!« rief ihr der fromme Vater zu. »Ich denke an ihn«, antwortete leise die Verhüllte. Die Aurora der zweiten Welt steht schwarz vor den Menschen, sie bebten alle. Albano und Roquairol ergriffen und drückten einander die Hand, dieser aus Haß, Albano aus Qual, wie man in Metall knirscht. Das Zimmer war voll unähnlicher, befeindeter Menschen, die der Tod gleich machte. Seitwärts sah Albano eine fremde hereingeschlichene,[536] ihm widrige Gestalt; es war sein unkenntlicher Vater, dessen große, düstere Augen scharf und hart auf dem Sohne hafteten. – Aus dem zweiten Zimmer blickten zwei lange verschleierte weibliche Gestalten auf die dritte und sahen kein Gesicht und niemand ihres.

Liane spielte mit den Fingern am Schleier. Der Abend stand im Zimmer und die Stille zwischen dem Blitze und dem Donnerschlag. »Denke an den allmächtigen Gott!« rief Spener. – Sie antwortete nicht – er sprach weiter: »An unsere Quelle und an unser Meer, er allein steht dir jetzt im Dunkeln bei, wo dir die Erde und die Menschen aus der Hand entsinken und alle Lichter des Lebens.« Plötzlich fing sie an und sagte ganz freudig-leise und schnell hintereinander, wie wenn der Mensch im Schlafe spricht, und immer entzückter und schneller: »Karoline – hier, hier, Karoline – das ist meine Hand – wie bist du so schön!« – Der unsichtbare Engel, der ihre erste Liebe geheiligt, der ihr Leben begleitet hatte, schimmerte wieder wie ein aufgegangener Mond über das ganze dunkle Sterben, und der Glanz verschmolz die kleine Mainacht leise mit dem großen Frühlingsmorgen der andern Welt.

Nun lehnte die verschleierte Nonne des Himmels ganz still an der Mutter- Der Todesengel stand unsichtbar und zornig unter seinen Opfern – Mit großen Flügeln hing die Todes-Eule der Angst sich über die Menschen-Augen und hackte mit schwarzem Schnabel in die Brust herab, und man hörte nichts in der Stille als die Eule Düster wälzten sich des Ritters melancholische Augen in ihren tiefen Höhlen zwischen der stillen Braut und dem stillen Sohne hin und her; und Gaspard und der Würgengel schaueten einander finster an.

Da klang aus Lianans Harfe ein heller, hoher Ton lang in die Stille; die Parze, die an ihrem Leben spann, kannte das Zeichen, hielt innen und stand auf, und die Schwester mit der Schere kam. Lianens Finger hörten auf zu spielen, und unter dem Schleier wurd' es still und unbeweglich.

»Dein Kopf ist schwer und kalt, meine Tochter«, sagte die trostlose Mutter. »Reißt den Schleier weg«, rief der Bruder; und[537] als er ihn herunterzog, ruhte Liane zufrieden und lächelnd darunter, aber gestorben – die blauen Augen offen nach dem Himmel – der verklärte Mund noch Liebeatmend – die jungfräuliche Lilien-Stirn von der tiefer herabgesunknen Blumenkrone umwunden – und bleich und verklärt vom Mondschein der höhern Welt die fremde Gestalt, die groß aus den kleinen Lebendigen unter ihre hohen Toten trat.

Da quoll die goldne Sonne durch die Wolken und durch die Tränen hindurch und übergoß mit dem blühenden Abendlicht, mit dem jugendlichen Rosen-Öl ihrer Abendwolken die entfärbte Himmelsschwester, und das verklärte Antlitz blühte wieder jung. Am Himmel schlugen alle Wolken, berührt von ihren Flügeln, als sie durch sie zog, in lange rote Blüten aus – und durch den hohen, über die Erde geblähten Nebelflor glühten die tausend Rosen hindurch, die gestreuet und gewachsen waren auf der Wolken-Bahn, worauf die Jungfrau über die Erde zu dem Ewigen ging.

Aber Albano, der verlassene Albano stand ohne Tränen und Augen und Worte unter den gemeinen Klagestimmen des Schmerzes im rosenroten Abendiener des heiligen Verklärungszimmers, unter dem irdischen Getümmel neben der stillen Gestalt; in tiefer Vergangenheit zeigte ihm der Schmerz ein Medusenhaupt, und er sah es noch an, als sein Herz schon davon versteinert war, und er hörte immer das finstere Haupt die Worte murmeln: »Wie bitter hatte die Tote in Lilar über den harten Albano geweint!« – Ihr Bruder sagte auf seiner Folter viele grausame Worte zu ihm; er vernahm sie nicht, weil er dem grausamern Gorgonenhaupt zuhörte.

»Sohn!« (rief Gaspard Cesara ernst) »Sohn, kennst du mich nicht?« Durch das schwere Leichen-Herz blitzt ihm eine Lebensstimme; er blickt umher, und auf den Vater, ordnet sich erschreckend die Gestalt und stürzt auf seine Brust und ruft nur »Vater!« und immer wieder »Vater!« – Er rief fort, ihn heftig wie ein Feind umflechtend, und sagte: »Vater, das ist Liane!« – Noch heftiger wurde die Umarmung, nicht aus Liebe, nur aus Qual. »Komme zu dir, und zu mir, lieber Albano!« sagte der Ritter.[538] »O ich will es tun, Sie ist nun gestorben, Vater!« sagt' er erstickt, und nun zerriß sein Schmerz am Vater, wie ein Gewölke am Gebürge, in eine unaufhörliche Träne – sie strömte fort, als wollte sich die innerste Seele verbluten aus allen offnen Adern – aber das Weinen wühlte nur die Qualen auf wie ein Wolkenbruch ein Schlachtfeld, er wurde trostloser und ungestümer und wiederholte dumpf das alte Wort.

»Albano!« (sagte Gaspard nach einiger Zeit mit stärkerer Stimme) »willst du mich begleiten?« – »Gern, mein Vater!« sagte er und folgte ihm, wie der Mutter ein blutendes Kind mit seiner Wunde. – »Morgen will ich schon sprechen«, sagte Albano im Wagen und nahm die väterliche Hand. Die weit offnen Augen hingen geschwollen und blind an der warmen Abendsonne fest, die schon auf dem Gebürge ruhte – er blieb lächelnd und bleich und in seinem leisen sanften Weinen – und er merkt' es nicht, daß die Sonne unterging und er in der Stadt ankam.

»Morgen, mein Vater!« sagt' er kraftlos und bittend zum Ritter; und schloß sich ein. Man hörte nichts mehr von ihm.

163

Sie hielt ihr hiesiges Leben für ein ruhiges Spiel- und Kinder-Leben, erst das zweite für das tätige.

164

Hier und weiter redet sie zwar irre; aber sie weiß es doch, daß der Grasblumenkranz von Charitons Kindern ist.

165

Sie sieht das Herbstlaub.

Quelle:
Jean Paul: Werke. Band 3, München 1959–1963, S. 532-539.
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