4. Wenn schlanke Lilien wandelten

[272] Wenn schlanke Lilien wandelten, vom Weste leis geschwungen,

Wär doch ein Gang, wie deiner ist, nicht gleicherweis gelungen!

Wohin du gehst, da ist nicht Gram, da ebnet sich der Pfad.

So dacht ich, als vom Garten her dein Schritt mir leis erklungen.

Und nach dem Takt, in dem du gehst, dem leichten, reizenden,

Hab ich im Nachschaun wiegend mich dies Liedchen leis gesungen.


Quelle:
Gottfried Keller: Sämtliche Werke in acht Bänden, Band 1, Berlin 1958–1961, S. 272.
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