Dreyzehende Scene.


[199] Pallast.


PRINZ ASTER AUS SURISUR wüthig. Sie sizen bey der Tafel und schmausen, und Prinzeßin Purperine soll melancholisch seyn. – Mich treibt der Ehrgeiz an, und nicht die Liebe. Alles ist Eigensinn bey mir, und ich thu als handelte ich aus großen Empfindungen. Mein Ohr spizt sich aus allem Ruhm zu trinken. Tapferkeit ist mein Spruch, und keine Pinseley, kein Philosophiren. Ich höre daß die Trilinikiner den Stärksten zum König wählen wollen. Der bin ich! – Purperine hör ich, hat sich mit einem andern Prinzen eingelaßen. Ich komme ihn zum Orcus zu schiken. Nicht aus Liebe. Ich hab einmal ihren Namen im Schlachtfeld genennt, folglich klebts mit meinem kriegrischen Namen zusammen, sonst scheer ich mich den Teufel drum. Ich will nur an ihrem Zimmer anklopfen, mein rauhes kriegrisches Gesicht zeigen, meine Thaten erzehlen, und sie erobern. Will sie nicht, werd ich Ihr sagen, daß ich alles ermorde, wärs mein leiblicher Bruder, ich hab sie einmal im Schlachtfeld genennt. Ihr Name gieng vor meinen Fahnen her. Er klopft an.


Quelle:
Friedrich Maximilian Klinger: Dramatische Jugendwerke. Band 3, Leipzig 1913, S. 199-200.
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