237. Der Teufelsstein bei Reetz.
Beckmann Beschreibung d.M.B. Th. II. S. 376. 377.

[252] In der Gegend von Reetz, das nördlich von Arnswalde in der Neumark liegt, da war einmal eine Krügerin, die betrog die Bauern auf jede Weise, so daß sie endlich der Teufel holte. Der nahm sie aber und fuhr mit ihr durch die Luft davon bis zu einem großen Steine, der in der Gegend zwischen Reetz und Rietzig liegt, und um den noch eine Anzahl kleinerer Steine herumliegt. Hier ruhte er mit ihr aus, und wie sie so saßen, da kamen die Höllengeister mit Pferde- und Bocksfüßen an und tanzten um sie herum. Von der Höllenglut mag der Stein aber wohl so weich geworden sein, daß sich die Zeichen von den Händen und Füßen derselben darin abgedrückt haben. Das alles währte eine ganze Weile, da kamen ein Paar Kinder des Weges, die setzten sich ebenfalls auf dem Steine nieder; aber im Augenblick verschwand auch alles, und als Denkmal[252] sind nur die Spuren der Hände und Füße im Steine verblieben, und man kann namentlich die Füße eines Frauenzimmers und eines Kindes, sowie ein Hufeisen und eine Hand noch ganz deutlich sehen.

Quelle:
Adalbert Kuhn: Märkische Sagen und Märchen nebst einem Anhange von Gebräuchen und Aberglauben. Berlin 1843, S. 252-253.
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