17. [670] Livius Drusius hat ein durchsichtiges Hauß.

Livius Drusius, ein Römischer von Adel / hatte ein Hauß da ihm die Nachbaren an vielen Orten einsehen kunten. Es fande sich aber ein Werckmeister der ließ sich verlauten / wann er ihm fünff Talent / das ist /drey hundert Cronen geben wolte / so wolte er es also zurichten / daß ihm niemand solte hinein sehen können. Da sprach Drusius: Ich will dir zehen geben / wo du mir mein Hauß also zurichten wirst / daß nicht allein die Nachbaren / sondern iederman hinein sehen[670] kan / so wenig trage ich Scheu meines Thuns und Wandels.


1. Viel Köpffe / viel Sinne.

2. Wer arges / thut / hasset das Licht.

3. GOtt schauet auch in die innersten Gedancken.

4. Darum sollen wir so leben / daß wir uns dessen nicht schämen dürffen / weder für GOtt / noch für der Welt.

Quelle:
Lauremberg, Peter: Neue und vermehrte Acerra philologica, Das ist: Sieben Hundert auserlesene, nützliche, lustige und denckwürdige Historien und Discursen, aus den berühmtesten griechischen und lateinischen Scribenten zusammengetragen [...], Frankfurt am Main, Leipzig, 1717, S. 670-671.
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