34. Exempel / die kein Geld geliebet / noch sich damit wollen bestechen lassen.

[689] Ælianus de Var. Hist. lib. 5. c. 5. schreibet vom Epaminonda, der Thebaner Fürsten / wie daß er / ob er gleich so unvermögend gewesen / daß er nur ein Kleid gehabt / und wann er ihme was daran machen ließ /sich muste innen halten / doch keines weges wollen vom Könige in Persien annehmen einen reich ihm angebotenen Schatz von Golde.

Lib. 11. cap. 9. schreibet er auch vom Phocione, der sehr arm gewesen / wie nun auff eine Zeit der Konig Alexander Magnus ihm hundert Talent schickte / hat er gefraget: Warum schickt er mir solch Geld? Wie sie sagten: Darum / daß er dich für einen ehrlichen Mann hält. Ey / hat Phocion darauff wieder gesaget;[689] So lasse er mich einen ehrlichen Mann bleiben / und schickt das Geschenck zurück.

Ephialtes soll auch arm gewesen seyn / wie nun seine Freunde zusammen legten 10. Talent / und sie ihm wolten verehren / sagt er: Last mich zufrieden. Wann ich viel von euch nehme / so müste ich euch viel zu Gefallen thun.

Vom Bischoff Liberio zeuget Theodoretus Ecclesiast. Histor. lib. 2. cap. 16. daß wie ihm Constantinus der Arrianische Käyser und sein Gemahl iedes 500. Kronen schickte / da habe er gesagt zu dem / der sie brachte: Abi domum & istos ipsos aureos redde Imperatori, &c.


1. Um Geldes willen thun viele Böses.

2. Wer Geld lieb hat / bleibet nicht ohne Sünde.

3. Darum soll man nicht Geld begierig seyn.

Quelle:
Lauremberg, Peter: Neue und vermehrte Acerra philologica, Das ist: Sieben Hundert auserlesene, nützliche, lustige und denckwürdige Historien und Discursen, aus den berühmtesten griechischen und lateinischen Scribenten zusammengetragen [...], Frankfurt am Main, Leipzig, 1717, S. 689-690.
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