40. Von einem / Nahmens Mose / und seinen Anfechtungen.

[696] Wir lesen in der Alt-Väter Leben und Thaten von einem / Nahmens Mose / der sich zu Petra auffgehalten / daß der Teuffel mit harten und schweren Anfechtungen ihm zugesetzet / darum er zum heiligen Vater Isidoro gekommen / und geklaget / in was für hochbeschwerlichen Anfechtungen er wäre; Der ihn dann darauff mit schönen Sprüchen heiliger Schrifft getröstet / ihn endlich oben auff seine Celle genommen /und zu ihm gesprochen: Siehe dorthin gegen den Abend und schaue recht auff. Da sahe er ein Hauffen Teuffel / die über die Maaß wüteten und sehr toll waren / als wenn sie sich zur Schlacht rüsteten /[696] und den Streit anfahen wolten. Abermal sagt er zu ihm: Siehe nun auch gegen den Morgen / und schaue fleißig zu: Da sahe er eine unzehliche Menge der heiligen Engel / und einen herrlichen Hauffen der himmlischen Heerschaaren / die da schön gläntzeten / etc. Und sprach darauff weiter: Die gegen Niedergang der Sonnen / seyn / die auch die Heiligen GOttes pflegen anzutasten und zu bestreiten: Die andere / die du gegen Auffgang gesehen / sendet GOTT seinen Heiligen zu Hülffe und Beystand. Dencke derowegen gewiß / daß derer / die bey uns sind / mehr ist / denn derer / die bey ihnen sind. Dadurch dieser Vater wieder erquicket worden / in seine Celle gegangen / und GOtt gedancket.


1. Was nicht streitet mit GOttes Wort / soll man nicht also bald verwerffen.

2. Christen haben auswendig Streit / inwendig Furcht.

3. Die Engel beschützen die Frommen.

4. In Anfechtungen soll man sein Anliegen frommen Leuten / insonderheit Predigern offenbaren.

5. Betrübte soll man mit GOttes Wort trösten.

Quelle:
Lauremberg, Peter: Neue und vermehrte Acerra philologica, Das ist: Sieben Hundert auserlesene, nützliche, lustige und denckwürdige Historien und Discursen, aus den berühmtesten griechischen und lateinischen Scribenten zusammengetragen [...], Frankfurt am Main, Leipzig, 1717, S. 696-697.
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