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[714] Als Robertus König in Engeland im Kriege wider die ungläubigen Syrer mit einem vergiffteten Pfeil getroffen ward / kunte ihm niemand die Wunde heilen / es wäre dann Sach / daß iemand ihm das Gifft aus der Wunde mit dem Munde heraus saugete. Weil nun der König solches niemand anmuthen wolte (sintemahl er wuste / daß derselbe / der solches thäte / von dem Gifft bald des Todes seyn müste) unterfieng sich dessen seine Gemahlin / die Königin / die sog ihm / als er schlieff das Gifft aus der Wunde / mit Gefahr ihres Lebens / und wolte sich also lieber ihres Lebens / als ihres Gemahls des Königes verzeihen. Dieweil sie aber eine solche Treue an ihrem Könige und Herrn bewiese / schadet ihr solches ausgesogenes Gifft nicht. So wohl ließ ihm GOtt ihre Eheliche Treu / an ihrem Ehe-Gemahl erwiesen / gefallen.
1. Wohl dem / der ein tugendsam Weib hat / des lebet er noch eins so lange.
2. GOtt kan die Seinigen wunderbarlich erretten.
3. GOtt kan auch vom Tode aushelffen.