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[658] Weil wir von Verräthern und derselbigen Straffe im vorigen gedacht / will ich noch wenig Exempel gleiches Schlages hiebeyfügen. Plutarchus schreibet: Als die Persier Griechenland verwüsteten / hat Pausanias, Cleombroti Sohn / der Spartaner Obrister / vom Xerxe dem Könige in Persien[658] genommen 500. Talent Goldes / und hat ihm die Stadt Spartam verrathen wollen. Als mans erfahren / ist er in eine Kirche der Minervæ geflohen: Aber sein eigener Vater hat ihn in der Kirchen vermauret / und verhungern lassen.
P. Æmilius und Johannes Tilius gedencken vom Clodovæo dem V. Könige in Franckreich / daß er den Verräthern / die den Cannacarium und seine Brüder umbracht / falsche Müntze zu Lohn gegeben habe.
Ludovicus Cœlius Rhodiginus meldet: Wie Cillicon sein Vaterland Miletum den Persianern verrathen / das habe nicht allein den Fürnehmsten / sondern auch den geringen Leuten mißgefallen. Als aber der Verräther auf eine Zeit bey einem Fleischhacker mit Namen Theagenes, Fleisch kauffen will / und nun zugreifft / daß er ihm auch ein Stücklein abhauen solte /da hauet der Fleischhacker dem Verräther die Hand ab / und saget: Mit der Hand wirstu keine Stadt mehr verrathen.
Johannes Leunclavius Türck. Chron. 2. Theil setzet / wie Anno 1566. ein Ungarischer Herr / Keretsch in Laßla genant / die Stadt und Vestung Jula verrätherischer Weise / wieder der andern Befehlhaber Willen / den Türcken auffgegeben. Den haben die Türcken nachmals selbst in ein Faß gespündet / welches viel lange spitzige Nägel gehabt / und von einem hohen Berg hinab geweltzet / das ihm die Nägel allenthalben in den Leib gedrungen / davon er elendiglich gestorben.
1. Wie Dienst / so Lohn.
2. Hüte dich vor Verrätherey / denn die bleibet nicht ungestraffet.
3. Einem Verräther ist GOtt und Mensch feind.