Der Constantinopolitanische Käyser Basilius ist von armen und geringen Eltern in Macedonien gebohren /da er ein Kind war / konte ihn seine Mutter kaum ernähren; Da das Kind an der Sonnen lag und schlieff /schwinget sich ein Adler über ihn mit seinen Flügeln /wolte dieß Kind für Hitze schützen / da die Mutter dieses sahe / jagte sie den Vogel mit Steinen hinweg /befürchtete sich / er möchte dem Kinde Schaden thun / da er sich aber nicht wolte wegtreiben lassen / sondern wieder kam / da die Mutter an ihre Arbeit war gegangen / gedachte sie / daß etwas sonderliches aus ihrem Sohne werden müste / und ließ es geschehen. Er kam zu Hofe bey Käyser Michaelem, und ward der Oberste über bie Reusigen / da richtete er dem Käyser ein Pferd zu / das er lieb hatte / der Gaul war ungehalten und muthwillig / da machte er ihn Zaumrecht /daß er sich reiten und regieren liesse / dadurch erlanget er bey dem Käyser Gunst / und ward von ihm erstlich zum Kämmerling gemacht / darnach zum Römischen Könige / und empfieng die Krone vom Patriarchen Phocio, darnach aber erstach er den Käyser in seiner Kammer / und ward Käyser an seiner Stätte /die Basilio in Zeit seiner Armuth hatten Guts gethan /denen lohnete er danckbarlich / aber seinem wohlverdienten Herrn lohnete er über die masse undanckbarlich.
[916] GOtt erhebet die Niedrigen aus dem Staub. Wer was kan / den hält man werth. Die Regiersucht bringt manchen zu bösen Dingen.