56. Vom Königreich der [947] Sycionier.

Dieses ist eines der allerältesten Reiche / sintemal es mit dem Assyrischen angefangen / und bey nahe tausend Jahr gewähret hat. Die Landschafft Sycionien ist zwar klein / ihre Könige aber haben weit und breit über gantz Achajam geherrschet. Sycion ist die Hauptstadt dieses Reichs / gelegen in der Halb-Insel Peloponneso in Griechenland nicht weit von Corinthen: Hat den Nahmen von ihrem 19. Könige Sycione, und ein Vatterland gewesen des berühmten Helden Arati, dessen Leben Plutarchus beschreibt. Wegen des langen Alters wird von diesem Reich wenig verzeichnet bey den Autoren gefunden: Dessen[947] Ursach auch seyn mag / weil die Sicyonier / wie Pausanias in Corinthiacis schreibt / nicht einmahl ihrer Vätter Nahmen bey derer Begräbnisse / bey der Könige Gräber aber kaum den blossen Nahmen ohne einige andere Grabschrifft verzeichnet haben. Ihr erster König ist gewesen / Ægialius, von welchem das Land Achaja oder (wie Eusebius in Chronico will) das gantze Land Peloponnesus vor Zeiten ist Ægialea genennet worden: Gleichwie es von dem dritten Telchino, und dessen Sohne Api (welcher sehr reich und mächtig gewesen) ist Telchinia und Apia genannt worden. Zu Zeiten Europs des 2. Königs ist Abraham gebohren.

Quelle:
Lauremberg, Peter: Neue und vermehrte Acerra philologica, Das ist: Sieben Hundert auserlesene, nützliche, lustige und denckwürdige Historien und Discursen, aus den berühmtesten griechischen und lateinischen Scribenten zusammengetragen [...], Frankfurt am Main, Leipzig, 1717, S. 947-948.
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