6. [884] Crassi Geitz.

Marcus Crassus, der reichste Mann zu Rom / ob er wol so viel Aecker und Feld gehabt / daß sie kein Geyer umfliegen mögen / dennoch ist er so Geld-begierig und unersättlich gewesen / daß er nach der Parther Güter und Schätzen getrachtet / und derhalben wider sie gekrieget hat / als er aber samt seinem Sohn und dem gantzen Heer von ihnen erschlagen worden /haben die Parther in des verstorbenen Crassi Mund geschmeltztes Gold gegossen und geschrien: Sauff getrost / sauff Gold / darnach dich immerzu lange Zeit hero begierlich gedürstet hat.


Der Geitz ist ein schändlich Laster / und bringet den Menschen zu manchem Unglück.

Quelle:
Lauremberg, Peter: Neue und vermehrte Acerra philologica, Das ist: Sieben Hundert auserlesene, nützliche, lustige und denckwürdige Historien und Discursen, aus den berühmtesten griechischen und lateinischen Scribenten zusammengetragen [...], Frankfurt am Main, Leipzig, 1717, S. 884-885.
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