43. Vom Sprichwort; [571] Asini tondes: oder Ab asino lanam.

Dieses Sprichworts gebraucht sich Aristophanes, wie auch eines andern gleichgültigen / nemlich: Asino lanam: das ist: Du forderst Wolle von einem Esel. Es wird aber solches gesagt und gebraucht / wann man will andeuten / daß einer ein thörichtes und vergebliches Ding vornehme / davon gar kein Nutze zu gewarten ist / und daß es derhalben besser sey / von sothanigem Beginnen abzustehen / als dasselbe ins Werck zu richten. Und ist die Ursach dieses Sprichworts genommen von der Haut des Esels /[571] welche vieler und dicker Harlocken halber weder gekämmet /noch aus Mangel der Wolle beschoren werden kan.


Unnützliche und vergebliche Dinge vornehmen / ist thöricht.

Quelle:
Lauremberg, Peter: Neue und vermehrte Acerra philologica, Das ist: Sieben Hundert auserlesene, nützliche, lustige und denckwürdige Historien und Discursen, aus den berühmtesten griechischen und lateinischen Scribenten zusammengetragen [...], Frankfurt am Main, Leipzig, 1717, S. 571-572.
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